Spannung mit Gänsehautgarantie

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bibi21 Avatar

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Mit Kälter legt Andreas Pflüger einen außergewöhnlich atmosphärischen Agententhriller vor – und gleichzeitig weit mehr als das: eine psychologisch tiefgründige Geschichte über Identität, Schuld, und die Unmöglichkeit, vor sich selbst zu fliehen.

Die Handlung beginnt im Herbst 1989 auf der Nordseeinsel Amrum, wo Luzy Morgenroth ein zurückgezogenes Leben als Polizistin führt. Die friedliche Routine endet abrupt, als ein Mann spurlos von einer Fähre verschwindet – ein Ereignis, das Luzys Vergangenheit wachruft und sie in eine tödliche Jagd zwischen Geheimdiensten, alten Feinden und eigenen Dämonen stürzt.

Was als ruhiger Inselkrimi beginnt, entwickelt sich schnell zu einem wendungsreichen, hoch spannenden Thriller mit internationalem Ausmaß – von Norddeutschland über Wien bis hin zu Schauplätzen des Kalten Krieges.

Jede Figur hat Tiefe, jedes Motiv Bedeutung. Die Sprache ist präzise und schnörkellos, oft poetisch, ohne je überladen zu wirken. Besonders beeindruckend ist, wie er politische Zeitgeschichte – speziell den Umbruch Ende der 1980er – mit persönlichem Drama verwebt, ohne ins Klischee abzurutschen.

Mein Fazit: Absolut lesenswert – auch (oder gerade) für alle, die mit klassischen Spionagethrillern sonst wenig anfangen können.