Champagner Jahrgang 1937

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Nach „Rheinblick“ und „Bühlerhöhe“ ist Königsstuhl nun der dritte Roman von Brigitte Glaser der wieder verwoben mit Politik und Gastronomie ein hübsches Ensemble bildet. Spannend erzählt, katapultiert sie uns zurück in die Wirtschaftswunderjahre. Es war chic gut zu speisen und zu trinken. In „Königsstuhl“ trinkt man Champagner den die Protagonistin Henriette Köpfer verkauft.

In mehreren Handlungssträngen erfahren wir um das Leben einzelner aufgestellter Personen, die am Ende mit Sicherheit alle eine Geschichte haben, die es nach dem ersten Leseeindruck wert ist, zu erfahren.

„Henny“, eigentlich Henriette Köpfer, hat ihr Herz auf dem rechten Fleck. Sie sagt was sie denkt und gerade denkt sie mal zurück an das Jahr 1962 als sie mit ihrem Vater durch die Champagne fuhr um dort einzukaufen. Sie war fast 17 Jahre alt und noch sehr schlank. Jetzt ist sie etwas fülliger und sie ist Geschäftsfrau. Eine angesehene Geschäftsfrau. Sie war recht zufrieden. Die Liebe kam zu kurz, aber daran dachte sie nur ab und zu, denn für die Liebe glaubte sie, nicht geschaffen zu sein.

Sie erwartete den Vertreter Monsieur Debray, der jüngst auch zu ihrem Ärgernis, die Weinhandlung Dobler am Rathausplatz belieferte. Monsieur Debray kam, wenn auch mit einem Tag Verspätung. Henny, die ihr Geschäft so groß machen möchte, wie es vor dem Krieg unter Leitung ihres Vaters war, prahlte und sagte Dinge, die sie besser vor Debray nicht gesagt hätte. So kam die Rede auf den edlen Champagner „Vossinger“ der nur an auserwählte geliefert wurde. Ein Abnehmer war Hermann Göhring. Jetzt wird dieses Geschäft von Yves geführt, dem Sohn des Hauses und zwar sehr erfolgreich erzählt Debray. Henny glaubt ohnmächtig bei dieser Erzählung zu werden.

Sie hatten eine schöne Nacht verbracht. Sie möchte, dass er noch ein wenig erzählt, aber er zieht sich schon an. Reden „danach“ ist nicht sein Ding. Er ist verabredet mit einem Kameraden und er denkt noch immer zurück an den Krieg vor 20 Jahren. Sie war nur eine Abwechslung. Er will keine Bindung. So eilt Paul zum Bahnhof. Sein Zug nach Bonn kommt gleich. In Bonn erwartet ihn Colonel Bruno Fels im „Königshof“. Sie treffen sich ab und zu. Sie waren beide in der Panzerdivision von Général Leclerc. Dies hat sie zusammengeschweißt. Bruno Fels ist nun um die 60 Jahre alt und für die Sicherheit von de Gaulle zuständig. Er bewundert den General. Die deutsch – französische Freundschaft steht kurz vor der Besiegelung und Fels möchte wissen, ob Paul noch im Besitz des 37er Vossinger Champagners ist, den sie in Berchtesgaden an sich genommen haben.

Kaspar, Anfang 20 arbeitet im Weingut. Sein eigentliches Interesse aber gilt dem Film. Ins Kino zu gehen, gefällt ihm besser, als die Arbeit im Weinberg. Nun beauftragt ihn Paul mit dem Zug über Freiburg nach Ludwigsburg zu fahren. Dort trifft der „General“ am 09. September ein. Kaspar soll sie mitbringen, die kostbare Flasche Champagner.

Seit Debray von Yves Vossinger gesprochen hatte, konnte Henny fast an nichts anderes mehr denken. Sie dachte er sei tot und jetzt? Ist es wirklich Yves. Yves Vossinger, den sie so sehr geliebt hat und der sie heiraten wollte. Der Krieg kam dazwischen.

In Hamburg trifft Paul Meunier, der ihm ein Geschäft vorschlägt. Paul soll die Filme von Truffaut auf einer Tour vorstellen. Drei wirklich sehr gute Filme sagt Meunier. „Sie küssten und sie schlugen ihn; „Schießen Sie auf den Pianisten“ und „Jules und Jim“.