Aufschlussreiche Familiengeschichte

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vo.nicole Avatar

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Menachem Kaiser erzählt in „Kajzer. Mein Familienerbe und das Abenteuer der Erinnerung.“ seine ganz persönliche Familiengeschichte.

Aufgewachsen in den USA, entstammt er aus einer polnisch und jüdisch geprägten Familie. Seinen Großvater hat er nie kennengelernt. Lange Zeit wusste er nur, dass er aus Polen zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges geflüchtet ist. Erst die Suche nach einem verloren gemeinten Grundstück bringt Bewegung in die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Mencham Kaiser reist mehrmals nach Polen, begibt sich auf Schatzsuche, spricht mit vielen Menschen und engagiert die „Killerin“, eine skurrile Anwältin. Wird er das Familienrätsel lösen können?

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr einfach gefallen, der Schreibstil ist als kurzweilig und einladend zu beschreiben. Während der Spannungsbogen zu Beginn des Buches hoch ist, flacht er für meinen Geschmack im Laufe der Geschichte etwas ab. Gerade in der Mitte des Buches, wo es um zahlreiche Erläuterungen rund um die Schätze der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg geht, ist es mir teilweise zu langatmig. Auch die Struktur des Buches ist für mich hin und wieder etwas verworren. Dennoch gibt das Buch einen guten Eindruck über die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, über die Suche nach der Wahrheit und reißt dabei gleichzeitig auch viele spannende Themen an, die im Rahmen der Weltkriegsforschung oft nur Randerscheinungen sind.

Alles in allem ein interessantes Sachbuch, dem für meinen Geschmack noch etwas mehr Stringenz gutgetan hätte.