Sehr ausführlich beschrieben, aber auch etwas langatmig

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kiakami Avatar

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Ich interessiere mich grundsätzlich für historische Rückblicke, Zeitzeugengeschichten und ähnliche Erzählungen. Daher habe ich mich für dieses Buch entschieden in der Hoffnung, die eigene Perspektive zu erweitern. Zudem finde ich die die Aufmachung des Hardcovers ansprechend (der etwas beschädigte Emaillebecher weckt teils Kindheitserinnerungen, was wahrscheinlich auch die Absicht dahinter ist).
Menachem Kaisers „Kajzer“ ist weder ein typisches Sachbuch noch ein Roman. Es handelt sich um viele gesammelte Erinnerungen aus dem Heimatort seines Großvaters. Als Kanadier der Autor reist in das Land seiner Vorfahren und ergründet die Geschichte seiner Familie während der Zeit des Holocausts. Mehrere Thematiken wie der Versuch seines Großvaters, das alte Familienhaus wieder in den Familienbesitz zu bringen oder die Begegnung mit „Schatzsuchern“ auf Erkundungstour, werden allzu ausführlich beschrieben.
So interessant ich das eigentliche Thema finde, so muss ich jedoch ehrlich zugeben, dass die Schreibweise des Autors für mich eher sehr langatmig ist und dadurch leider der Leseschwung verloren geht. Einerseits konnte ich einen guten Einblick in die Familiengeschichte des Autors gewinnen, aber anderseits denke ich, das Werk wäre in Form eines ausführlichen Sachbuchs besser zur Geltung gekommen.