Gelungener Auftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
justm. Avatar

Von

Hanna meint am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen zu sein, als sie plötzlich mehr oder weniger ohne Job, Mann und Wohnung dasteht.
Nur, daß Hanna schon ganz andere Dinge durchgemacht hat und ein kleiner, von der Schwester in die Wege geleiteter Ortswechsel, ihr Leben in eine neue Richtung lenken könnte.

Vor der frostigen und schneebedeckten Kulisse von Åre in der schwedischen Provinz Jämtland spielend, ist "Kalt und still" der Auftakt zur neuen Krimi-Reihe von Autorin Viveca Sten.

Und der ist, meiner Meinung nach, durchaus gut gelungen.

Man wird als Leser*in schnell warm mit der Hauptfigur und auch wenn Hanna an manchen Stellen ein wenig unbesonnen reagiert, so kann man ihr Handeln doch weitestgehend nachvollziehen.
Zumal Sten nicht erst drei Bücher hat ins Land ziehen lassen, um ein wenig mehr über den Hintergrund ihrer Protagonistin zu verraten.

Dabei spielt diese gar nicht mal immer die Hauptrolle im Buch, wechselt doch die Perspektive in den einzelnen Kapiteln auch immer wieder hin zu Hannas Kollegen oder zu Betroffenen im Fall, in dem ermittelt wird.

Diese schnellen Szenenwechsel sorgen dafür, daß, gerade wenn es um Lena geht, die ganze Klaviatur der menschlichen Gefühlswelt zum Tragen kommen kann, und gleichzeitig für relativ übersichtliche Kapitel.
Insgesamt entsteht hier ein wirklich guter Lesefluß, so daß man kaum merkt wie die Zeit an einem beim Lesen vorbeizieht.

Was den Fall angeht, so ist die Lösung zwar nicht von vorn herein offensichtlich, aber letztlich doch weit vor der Auflösung im Buch klar - das empfand ich hier aber weniger störend, als in manch anderem Buch.

Insgesamt ein rundes Lese-Erlebnis, zwar mit einem Ende, um das noch eine Schleife gewickelt wurde und welches nicht wirklich originell ist, aber dennoch Lust auf den, hoffentlich bald erscheinenden, Folge-Band macht.