Reihenauftakt mit Personenanlage

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„Kalt und still“ bringt mit Autorin und Klappentext eigentlich alles für eine neue Reihe mit, um spannende Unterhaltung zu bieten.

Es geht um Hanna Ahlander, deren Leben pünktlich zu Weihnachten aus den Fugen gerät: Zugunsten eines „neuen Modells“ schmeißt ihr Freund sie raus und der Job taugt auch nicht, um sich der privaten Probleme zu entziehen. Denn nachdem Hanna ihren (kriminellen) Kollegen nicht decken wollte, möchte man sie lieber nicht mehr im Dienst sehen. Als ihre Schwester ihr ihr Ferienhaus anbietet, ergreift Hanna die Gelegenheit beim Schopfe, um sich zu sortieren. Währenddessen verschwindet in dem Ort ein Mädchen nach einer Party. Zunächst hilft Hanna nur bei der Suche nach dem Mädchen, denn im nordschwedischen Winter zählt jede Minute und so gerät Hanna langsam, aber immer tiefer in die Ermittlungen …

Auftaktbände neuer Serien haben manchmal Startprobleme – so auch hier. Zunächst suhlt Hanna sich nämlich erstmal kräftig in Selbstmitleid. Allerdings bedarf es ja auch einer „Motivation“ eine so lautere Protagonistin von Stockholm nach Åre zu verschlagen. Natürlich kommt auch der ein oder andere günstige Zufall ins Spiel: Die Wache ist unterbesetzt, Hanna ist qualifiziert und engagiert, da kommt ihr Wissen mehr als gerufen. Wie schon in Viveca Stens anderer Serie liegt der Fall natürlich etwas komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint (sonst wäre es ja auch langweilig). Im Gegensatz zu anderen skandinavischen Autoren verzichtet sie auf die oftmals typischen detaillierten blutrünstigen Schilderungen und bedient sich mehr an der Atmosphäre (hier nun Winterurlaubsort) und an Handlungswendungen. Der Schreibstil ist leicht und schnell lesbar, vielleicht sogar etwas zu schnell. In Summe gibt es 3,5 Sterne, weil der Beginn etwas schleppend war und etwas mehr sprachliche Abwechslung schön gewesen wäre. Die werden jedoch aufgerundet, weil zumindest der erste Kritikpunkt durch den Serienstart und die notwendige Personeneinführung bedingt ist.