Starker Auftakt einer neuen Krimireihe

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Schon die ersten Seiten des Buches von Viveca Sten haben mich neugierig gemacht: Die Stockholmer Ermittlerin Hanna Ahlander scheitert beruflich wie privat und zieht sich in das kalte Åre im Norden Schwedens zurück.
Dort wird nahezu zeitgleich die 18jährige Amanda vermisst, und es kommt wie es kommen muss: Hanna wird zu den Ermittlungen hinzu gezogen und trägt wesentlich zur Aufklärung des Falls bei.
Die verschiedenen Handlungsstränge werden geschickt in 124 kurzen Kapiteln auf 508 Seiten miteinander verflochten. Das liest sich sehr flüssig und schnell und bleibt bis zum Schluss interessant, obwohl schon früh der Verdacht aufkommt, wer hinter dem Verschwinden der jungen Frau stecken könnte. Wie üblich gibt es aber mehrere Verdächtige. Man kann sich beim Lesen die vielleicht schöne, aber doch unwirtliche Landschaft Nordschwedens vorstellen, die gnadenlose Kälte, den Wind, die Dunkelheit, versteht kaum, dass Åre ein im Winter überlaufener Wintersportort ist. Man entwickelt Mitgefühl mit dem Opfer, den Angehörigen des Opfers, den Ermittlern, die alle private Probleme haben und mit ihnen überfordert sind.
Dass Ermittler zu Alleingängen neigen und sich dabei in Gefahr begeben, stört etwas, gehört aber offenbar in fast allen Krimis dazu und führt sicher nicht zur Abwertung.
5 Sterne und Vorfreude auf „Tief im Schatten“.