Horrorstunden nach der Geburt

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redcat Avatar

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Wow, was für ein Anfang, da stockt einem gleich der Atem. Eine Frau, die ihre Baby-Zwillinge in einen schwerzugänglichen See legen will und die Polizei schaut zu. Doch wie ist es dazu gekommen? Das erfahren wir kurz drauf, denn der Anfang im Buch ist keineswegs der Anfang der Geschichte.
Kurz drauf springt der Roman zurück zum quasi Anfang der Geschichte, zur strapaziösen Geburt der Zwillinge Riley und Morgan. Es ist eine Geburt, bei der Lauren eine PDA braucht. Und als die Zwillinge endlich da sind, ist Lauren enttäuscht, da sie nicht den „Liebesflash“ zu den Neugeborenen empfindet, wie es ihr alle prophezeit haben.
Die ersten Stunden nach der Geburt, allein mit den Babys, werden sehr gut beschrieben, man merkt, wie ge- oder gar überfordert Lauren ist und dass ihr die Zwillinge alles abfordern. Lauren muss diese Aufgabe alleine bewältigen und man merkt am Schreibstil, dass die junge Mutter voller Anspannung ist und dass es ein Qual ist, die Schmerzen, die nach der nachlassenden Narkose in ihr wachsen, auszuhalten. Es sind keine schöne Stunden, so ganz allein mit den ihre Brustwarzen wundtrinkenden Babys. Man möchte da keinesfalls an ihrer Stelle sein!
Beruhigend für sie ist schließlich, als sie mitbekommt, dass im Nachbarbett – abgetrennt durch einen Vorhang – ebenfalls eine Mutter mit frischgeborenen Zwillingen gebracht wird. So ein Zufall. Aber das hat dann auch schon wieder etwas Unheimliches! Und dann heißt es auf einmal, ihre Zwillige wären die einzigen! Das ist sehr seltsam.
Der Schreibstil ist in meinen Augen etwas verworren und umständliche und lässt einen schwer in die Geschichte, die bislang nur von unschönen und schmerzhaften nachgeburtlichen Tortouren besteht, einsteigen. Der Klappentext klingt unwahrscheinlich spannende und mysteriös. Mit der Leseprobe – außer dem ersten kurzen Einführungskapitel – konnte ich dann leider nichts anfangen.
Das finstere Cover, auf dem Gräser, an denen wegfliegende Wassertropfen zu sehen sind, macht einen sehr düsteren Eindruck und hat meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können.