Fantasievolles Abenteuer über den Wolken

Ich lese sehr gerne Fantasiegeschichten und das Cover und der Klappentext von "Kami und Mika" haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Die Zwillinge Kami und Mika - in Aussehen und Charakter sehr verschieden - werden zunächst vorgestellt. Plötzlich erscheint ein seltsamer rosa Teppich in ihrem Zimmer und die beiden gelangen durch diesen Teppich (der sich später als Zunge des Chamäleons Konrad entpuppt) in einem Land über den Wolken. Hier lernen sie Isabella kennen, ein Mädchen, dass die beiden hat rufen lassen, um Hilfe in ihrem Haus zu erhalten. Bald bekommen die Kinder aber noch mehr zu tun. Kami macht einen Fehler und so kommt es, dass es dem Chamäleon Konrad - dem Wächter von Wolkenhain - plötzlich schlecht geht und die Kinder es retten müssen. Dafür müssen sie sich auf eine gefährliche Reise begeben. Die Geschichte ist interessant und liest sich flott weg, hat aber auch kleine Längen. Die Ideen sind sehr vielfältig und fantastisch und werden das junge Lesepublikum sicher ansprechen. Mir hat ein bisschen gefehlt, mehr über Wolkenhain und die Funktion Konrads zu erfahren. Es wird größtenteils Isabellas Geschichte beleuchtet, das Land Wolkenhain und seine anderen Bewohner, die Beziehung zur Erde und deren Bewohnern (Ödländer) aber nur angerissen. Hier hätte ich mir etwas mehr Details und Beschreibungen der Welt über den Wolken gewünscht. Mir fiel es deswegen etwas schwerer, mich in die Geschichte einzufühlen und einen Zugang zu der Welt über den Wolken zu finden. Auch schien es mir so, als ob sich - sobald sich etwas Spannung aufgebaut hatte - recht schnell eine Lösung für das Problem fand, das kam mir manchmal etwas zu einfach vor.
Insgesamt finde ich die Idee der Geschichte toll, auch das Ende fand ich sehr passend. Aber "Kami und Mika" schöpft meiner Meinung nach sein Potential nicht voll aus. Ich denke, dass das Zielpublikum aber seinen Freude an den vielen fantastischen Ideen und Wesen haben wird.