Back to the 80's

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kiira Avatar

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Eine schicke Wohnsiedlung am Rande der Stadt. Ein ganz eigenes kleines Universum in dem jeder "Kampfstern" in seiner kleinen Welt lebt und die Dinge und Ereignisse auf seine ganz bestimmte Art und Weise wahrnimmt.
In den Familien und Freundschaftsgruppen passieren tagtäglich neue Dramen. Von häuslicher Gewalt über kindlichem Leichtsinn und Hausfrauenfrust ist alles dabei und der Leser bekommt durch kurze Episoden, die in Ich-Erzähler Perspektive geschrieben sind, hautnah mit, wie es im Gefühlsleben jedes Einzelnen aussieht.
Das finde ich auch das wunderbare an diesem Roman. Man lernt Charaktere kennen, entdeckt ihre Wesenszüge, macht sich mit ihnen vertraut und merkt, wie sie durch die Ereignisse, die sie prägen stetig weiterwachsen.

"Von unten aus der Küche höre ich Joschi leise mit Esmeralda reden. Ich will nicht weinen. Ich höre seine liebevolle Jungsstimme, die keine Ahnung von all den Schmerzen hat, die wir Erwachsenen in uns tragen, die wir uns gegenseitig zufügen, die sich in uns anhäufen, ohne jemals wieder abgetragen zu werden. Er glaubt noch, dass die Menschen sich nicht verletzen. Ich will nicht weinen."- Ella, S.213

Mit einfühlsamen Zitaten wie diesem, ist es der Autorin unfassbar gut gelungen, den Leser mitzunehmen und selbst empfinden zu lassen, wie die betreffende Person sich in genau diesem Moment fühlt.
Ich habe "Kampfsterne" unglaublich gern gelesen un war richtig traurig, als ich nach guten 200 Seiten schon wieder Abschied von den "Kampfsternen" nehmen musste.

Und weil mir der Schreibstil so unglaublich gut gefallen hat, möchte ich noch ein paar Zitate anfügen, die mir besonders gefallen haben:
"An den Zimmerwänden hängen psychedelische Poster von Santana im Muscle-Shirt mit seiner Gitarre und von Jimi Hendrix-ebenfalls mit seiner Gitarre und Kopftuch und die Locken. Ob Falk auffällt, dass es einen erheblichen Coolness-Unterschied zwischen Gitarre und Cello, Woodstock und Wohnzimmer und Jimi Hendrix und ihm gibt?"- Johannes S.201

""Woher die Schrammen?" Johannes' Finger streicht über meinen Unterarm. Seine Stimmt flüstert in mein Ohr. Ich schwimme in seinem Flüstern und gleichzeitig brennt es in meinem Gesicht, meinem Körper. In mir ist zu viel Trauer und Schmerz. Als wäre ich der Vulkan Vesuv, kurz vor der Vernichtung Pompejis. Es tobt der pyroklastische Strom in mir und bringt meine harte Schale von innen heraus zum Zerbersten." -Cotsch, S.165