Die Familienidylle der 1980er Jahre wird hinterfragt

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timphilipp Avatar

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Gereizt hat mich die Buchbeschreibung auf dem Buchrücken. Denn die Achtzigerjahre habe ich als junge Erwachsene miterlebt und so habe ich gehofft, durch die Geschichte an die eine oder andere Begebenheit dieser Zeit erinnert zu werden. Doch bis auf den nur am Rande erwähnten Sieg von Boris Becker in Wimbledon war das nicht der Fall. Eigentlich ist die Geschichte eher zeitlos, könnte auch heute noch Gültigkeit haben und ist nicht 80er-Jahre-typisch. Anhand dreier Familien, die in einer Bungalow-Siedlung in einer deutschen Vorstadt leben, wird thematisiert, wie seinerzeit die Generation von Eltern lebte und was sie bei ihren eigenen Kindern besser machen wollten. In kurzen Abschnitten kommen abwechselnd die Erwachsenen und ihre Kinder zu Wort, was anfangs nicht leicht zuzuordnen ist. Das für mich eigentlich Schockierende ist, welche Probleme doch alle Romanfiguren mit sich herumschleppen in einer Zeit, die doch eigentlich sorgenfrei war, und wie sie heuchlerisch das Erscheinungsbild einer heilen Familie präsentieren wollen.