Gesellschaftsstudie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
handicap0 Avatar

Von

Drei Familien, die von außen völlig normal wirken, stehen im Zentrum dieses Romans. Indem sie abwechselnd über ihr eigenes Leben und das ihrer Nachbarn – bzw. ihre Version davon – berichten, baut sich langsam aber sicher ein viel komplexeres Bild auf.

Das Buch ist für Zartbesaitete eher nicht geeignet. Schon bei der Beschreibung, wie eine Frau von ihrem Ehemann geschlagen wird und die Kinder zuschauen, habe ich ehrlich geschluckt. Durch die sehr direkte und eindringliche Sprache wird die Wirkung noch verstärkt. Obwohl es den Familien in der Siedlung nach außen hin gut geht, herrschen viel Neid und Missgunst, der Schein soll aufrecht erhalten werden und im Endeffekt kämpft jeder für sich allein. Könnte das Buch auch in der heutigen Zeit spielen? Vermutlich schon. Für mich, der in den 80ern selbst Jugendlicher war, erscheinen einige Muster trotzdem sehr typisch für die damalige Zeit. Habe ich das selbst ähnlich erlebt? Was für Auswirkungen hatte das möglicherweise auf die Kinder dieser Zeit? Interessante Fragen, die ich mir während der Lektüre gestellt habe. Für mich ein gelungenes Buch.