Krampfsterne

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malacia Avatar

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In einer kleiner Siedlung begegnen sich in den 80er Jahren Erwachsene und Kinder mit unterschiedlichen Erwartungen und Gefühlen. Im Mittelpunkt stehen Ulla und ihr gewalttätiger Mann Rainer mit ihren Töchtern, der frühreifen Constanze und der niedlichen Alexa. Sie sind mit der dominanten Rita und ihrem unauffälligen Mann Georg befreundet. Zusammen mit deren Kinder, der Nerd Johannes und Tochter Klara bilden diese Familien mit den Nachbarskindern Joschi und Falk die Hauptprotagonisten.

Eine andauernde, unterschwellig sexuelle Angespanntheit mit lesbischer Sehnsucht, Gleichgültigkeit beziehungsweise Gewalt in der Ehe beschreibt die vorherrschenden Erwachsenenprobleme.
Die Kinder quälen sich mit erwachender Liebe, Musikunterricht und kindlichen Freundschaften herum.
Die Handlung verharrt kurzzeitig bei einer Vergewaltigung und einer Kindesentführung - beides kann die handelnden Personen jedoch nicht aus ihrer Lethargie und ihrem egozentrischen Gehabe bringen. Viele Handlungsstränge, wie der Ehebruch von Joschis Vater oder die Kleinwüchsigkeit von Alexa, werden angerissen, aber nie weiterbehandelt.

Die Gedanken der Kinder sind fernab der Realität. Kinder im Grundschulalter denken einfach nicht: "...Ich mag überhaupt nicht, wenn sich Menschen gegenseitig wehtun. Dafür hat Gott uns nicht erschaffen. Er will, dass wir alle gut zueinander sind. So, wie Jesus gut zu allen Menschen war...." oder "Ich denke gar nicht, dass die Welt gut ist. Ich will sie gut machen. Wie Jesus."

Ein Buch, aus verschiedenen Perspektiven in Ich-Form zu erzählen ist ein spannender Ansatz, der viele Möglichkeiten eröffnet. Diese Möglichkeiten wurden nicht genutzt und versanden in pseudointellektuellem Geschwurbel. Nach anfänglicher Begeisterung konnte mich die "Kampfsterne" leider nicht überzeugen.