Mehr Schein als Sein - gilt nicht nur für 1985

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alursu56 Avatar

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Alexa Hennig von Langes Erzählstil ist erstmal gewöhnungsbedürftig -
Hauptakteure sind die Paare Ulla und Rainer. Rita und Georg. Ella und Bernhard und deren Kinder, die jeweils in kurzen Artikeln die jeweilige Situation aus ihrem eigenen Sichtwinkel beschreiben. Es gibt keine Zusammenfassung, sondern die Geschichte muss der Leser wie ein Mosaik zusammenstellen und man erfährt die Lebensumstände der Akteure.
so wird Ulla von ihrem Mann Rainer geschlagen, weint sich bei der vermeintlichen Freundin Rita aus, die wiederum ihren eigenen Mann als Waschlappen empfindet.
Obwohl als Kulisse die Achtzigerjahre gewählt wurde, lassen sich die Situationen ohne weiteres auf heute übertragen. Man will aufgeklärt, modern und interessiert am Weltgeschehen wirken und ist in den eigenen vier Wänden kleinkariert, neidisch und spießig. Nach außen erscheint das Leben der drei Paare in ihren Reihenhäusern perfekt und doch sind sie unzufrieden mit sich und der Situation und jede/r versucht dies zu ändern. Lesenswert!!!