Enttäuschend

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luna66 Avatar

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Annette Wieners` Krimidebüt konnte mich leider nicht überzeugen. Zu wenig nachvollziehbar verhalten sich die Protagonisten, zu wenig Verständnis oder gar Sympathie konnte ich als Leser für die handelnden Personen aufbringen - der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Als Familiengeschichte ist der Roman sehr deprimierend, wobei das Verhalten insbesondere des Großvaters wenig nachvollziehbar ist. Vielleicht wären da weitere Informationen über die Familienverhältnisse hilfreich gewesen. Als Krimi wiederum funktioniert der Roman für mich nicht. Der furchtbare Tod des kleinen Jungen zieht eine Kette von Ereignissen nach sich, deren Kausalität sich mir nicht erschloss. Warum kehrt Mareike so plötzlich aus Spanien zurück? ( irgendwelche Auslöser dafür? ) Woher stammt Juans angespanntes Verhältnis zum Schwiegervater? ( Erstaunlich auch, dass Juan offenbar perfekt deutsch spicht.) Warum lässt der Schwiegersohn seine kleinen Zwillinge nachts allein, wenn er Dienst hat? ( Ein Arzt kann sich doch sicher einen Babysitter leisten, zumal die Mädchen gerade ihre Mutter verloren haben ). Letzendlich erschien mir auch das Motiv des Mörders zu banal, um nachvollziehbar zu sein.
Man kann dem Buch zugute halten, dass es sich flüssig lesen ließ und eine gewisse Spannung aufgebaut wurde - ich wollte am Ende schon wissen, wer der Mörder ist ( keine große Überraschung ). Witzig fand ich auch die Skizzen und Informationen zu den Giftpflanzen - da konnte ich noch einiges lernen ...