Geheimnisse

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ingrid78 Avatar

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In Anette Wieners Krimidebüt spielt Gesine Cordes die Hauptrolle. Gesine war früher Polizistin, der Tod ihres Sohnes Phillip hat sie aus der Bahn geworfen, inzwischen arbeitet sie als Friedhofsgärtnerin. Bei den Vorbereitungen zu einer Beerdigung trifft sie auf dem Friedhof den Mann und die Töchter ihrer Schwester Mareike, zu der sie seit zehn Jahren keinen Kontakt hatte. Jetzt ist Mareike tot, ihre Beerdigung steht an. Mareike soll Selbstmord begangen haben, indem sie sich auf die Schienen legte. War es wirklich Selbstmord oder Mord?

"Kaninchenherz" hat mich schon vom Cover her angesprochen, das so düster ist. Die Furchen eines abgeernteten Feldes laufen auf ein einsames Haus zu, der Vollmond leuchtet geheimnisvoll. Genauso geheimnisvoll hatte sich der Klappentext angehört, ich war nach der Leseprobe neugierig um was für eine Geschichte es sich hier handelt. Ein Krimi, na klar. Auch eine Geschichte um alte Geheimnisse und um den Tod von Gesines Sohn Phillip. Der Schreibstil ist gut zu lesen, aber die Geschichte war mir dann doch etwas zu düster. Mit Gesine konnte ich mich nicht so gut identifizieren, auch wenn sie mir im Verlauf sympathischer geworden ist. Sie ist verschlossen und hat den Tod ihres Sohnes nie richtig verarbeitet, hat sich abgeschottet und ihr Herz verschlossen. Sein Tod wurde damals nie aufgeklärt, der Kontakt zur gesamten Familie brach ab.

Gut gefallen haben mir die Stellen aus Gesines Buch über die diversen Pflanzen, das lockert die Handlung auf. Die Spannung ist vorhanden, hätte meiner Meinung nach aber noch höher sein dürfen. "Kaninchenherz" ist ein schöner Auftakt der Reihe, trotz kleinerer Kritikpunkt bin ich neugierig geworden und werde den nächsten Teil wohl auch lesen.