Gerne mehr davon!

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Gesine arbeitet als Friedhofsgärtnerin und muss eines Morgens feststellen, dass sie die Beerdigung ihrer eigenen Schwester Mareike vorbereitet. Nach dem mysteriösen Tod von Gesines kleinem Sohn zehn Jahre zuvor hatten die beiden keinen Kontakt mehr zueinander, obwohl sie sich bis dahin sehr gut verstanden hatten. Nun ist also auch Mareike tot und es ist nicht klar, ob es ein Unfall, Selbstmord oder sogar Mord war. Gesine entwickelt gegen ihren Willen eine starke Zuneigung zu Mareikes Zwillingstöchtern, die sich die Schuld am Tod ihrer Mutter geben. Doch kann es sein, dass das Geschehen mit den Ereignissen zehn Jahre zuvor zusammen hängt?
Am Anfang hat man als Leser Schwierigkeiten, Gesines Verhalten zu verstehen, dieses wird erst durch die Rückblenden in die Vergangenheit verständlicher. Dann fängt man an, sich auf die Geschichte einzulassen, und dann wird sie auch spannend. Und dieser Spannungsbogen wird recht gut bis zum Schluss gehalten, es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, wenn man auch zum Schluss schon ahnt, wer welche Rolle in dieser Tragödie spielt. Gesine wird dem Leser nach dem anfänglichen Unverständnis zwar sympathischer, sie bleibt aber eine Person mit Ecken und Kanten, was der Geschichte sicher gut tut. Kleine Abstriche in meiner Bewertung gibt es für ein paar unrealistische Handlungen, was z. B. die Kinder betrifft, aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch. Die Autorin schreibt sehr flüssig und klar, so dass man das Buch schnell lesen kann. Die Beschreibungen der Giftpflanzen fand ich jetzt nicht so wichtig und spannend, obwohl ich hier Einiges gelernt habe.
Das Cover gefällt mir gut, es vermittelt eine düstere Stimmung. Der Titel ist - naja - originell, wenn auch Kaninchen eine gewisse Rolle im Buch spielen.
Insgesamt finde ich, dass Kaninchenherz ein gelungenes Krimidebut ist und ich kann sagen, dass ich mich schon auf die Folgebände freue!