Kaninchenherz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jonas1704 Avatar

Von

Kriminalkommissarin Gesine Cordes arbeitet nicht mehr bei der Polizei seit ihr Sohn vor zehn Jahren ums Leben gekommen ist und keiner den Fall richtig aufklären konnte. Ihre Ehe zerbrach unter diesen Umständen und sie distanzierte sich auch von ihrer Familie, weil jeder jeden beschluldigte die Verantwortung für den Tod des damals zweijährigen Kindes zu tragen. Letzeres starb weil es giftige Pflanzen gegessen hat. Nun arbeitet Gesine als Friedhofsgärtnerin und zumal muss sie das Grab ihrer Schwester vorbereiten, welche auch unter unerklärten Umständen gestorben ist.
Gesinde will jedoch Licht in diesem Fall bringen und beginnt heimlich zu ermitteln, denn sie glaubt nicht, dass sich ihre Schwester einfach so mit zwei Töchtern vor einem Zug geworfen hat, obwohl sie beide seit zehn Jahren kein Wort miteinander gewechselt hatten. Gleichzeitig beschuldigt sie ihre Familie, und vor allen ihr Vater, an dem Mord von Mareike schuldig zu sein, aus Rache an dem Tod ihres Kindes damals. Dazwischen aber lernt sie auch ihre beide Nichten kennen, so wie den Mann ihrer Schwester, der aus Spanien stam und baut eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen auf, da der Mann auch nicht an dem Selbstmord seiner Frau glaubt.
Die Schuld wird von einem auf den anderen übertragen, es kommt zu Entführungen, Vertuschungen und Lügen. Nach und nach versucht Gesine mit ihrem klaren Kopf und Pragmatismus, den sie trotz der zwilichten Lage behalten kann, das Rätzel aufzuklären. Die Kapiteln wechseln von der Gegenwart in die Vergangenheit und dazwischen bekommt man als Leser noch jede Menge Infos über Giftpflanzen, gepackt in Gesines Notizbüchlein.
Alles in allem ein interessanter Krimi. Die Spannung ist nicht immer das A und O der Geschichte, es werden auch andere Themen behandelt, wie Schuld und der Umgang mit Trauer, aber das Buch liest sich flüssig und ich fand es gelungen und lesenswert.