Kaninchenherz

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panthera Avatar

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Gesine trifft nach 10 Jahren wieder ihre Schwester Mareike, allerdings bei deren Beerdigung. Als Friedhofsgärtnerin ist sie völlig unvorbereitet, zumal sie auch keinen Kontakt zum Rest ihrer Familie gehalten hatte. Der tragische Tod ihres Sohnes war Auslöser, dass Gesine sich von der Familie abkehrte und auch ihren Beruf als Polizistin aufgab.
Sie trifft auf der Beerdigung zum ersten Mal auf die Zwillingsmädchen von Mareike und alte Wunden reißen wieder auf. An den Selbstmord der Schwester kann Gesine nicht glauben. Und die Frage warum der Tod ihres Sohnes damals so schnell zu den Akten gelegt wurde, fängt an in Gesine zu bohren.

Gesine ist distanziert und mit ihrer rauen leicht schnoddrigen Art, findet sie sofort den Weg ins Herz der Leser. Die bedrängende und nicht aufgebende Art der Kinder sowie Mareikes Ehemann Juan ziehen Gesine wieder in den noch nicht ganz geklärten Tod ihres Sohnes Philipp. Nach und nach gleitet sie zunächst eher unbewusst wieder auf die Ermittlerebene.

Die Rückblicke in die Vergangenheit lassen den Leser am Drama um Philipps Tod teilnehmen.
Interessant und auflockernd finde ich die informativen Zitate aus Gesines Notizbuch zu giftigen Pflanzen, die sicher bei dem ein oder anderen Leser unerkannt im Garten stehen.

Leider viel zu früh war klar, wer hier noch Leichen im Keller hat und die Spannung ließ dadurch merklich nach. Die Auflösung hätte meiner Meinung nach noch einige unvorhersehbare Wendungen nehmen können. So endete der Krimi etwas zu unaufgeregt. Daher nur *** Sterne. Bin aber auf den 2.Teil der Serie gespannt und hoffe hier auf noch ein paar weitere Spannungskniffe.

Der Einband ist schön gestaltet mit der erhabenen Schrift. Er wurde auch meinen Blick in einem Buchladen anziehen, aber ganz passend finde ich ihn nicht. Ein Acker und ein einsames Haus kommen nicht im Buch vor. Dann doch lieber ein alter Wohnwagen und Wiesen.

>>> Empfehlung: Für Krimifans, die es ruhiger und blutfrei mögen <<<<

10.06.2015