Kaninchenherz - Hörbuch

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martina Avatar

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Klappentext:
Als Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereitet, stellt sie fest: Es ist die ihrer eigenen Schwester. Nie wieder wollte Gesine etwas mit ihrer Familie zu tun haben. Als vor zehn Jahren ihr Kind gestorben ist, hat sie jeden Kontakt abgebrochen. Doch jetzt ist ihre Schwester tot. War es ein Unfall? Selbstmord? Mord? Nur wenn sich Gesine ihrer Vergangenheit als Kriminalkommissarin stellt, kann sie die Wahrheit ans Licht bringen …

Cover:
Das Cover des (Hör-)Buches gefällt mir gut. Es ist eigentlich eine normale Szene, wirkt aber unheimlich. Den Titel „Kaninchenherz“ finde ich aber nicht ganz passend.

Meine Zusammenfassung und Meinung:
Gesine war früher bei der Kriminalpolizei. Der Tod ihres kleinen Sohnes wirft sie völlig aus der Bahn und sie wird obdachlos, arbeitslos und trennt sich von ihrem Mann. Auch bricht sie mit ihrer Familie, da sie diese schuldig an dem Tod ihres Sohnes hält. Mit Hilfe des Bestatters Hannes lässt sie sich zur Friedhofsgärtnerin umschulen. 10 Jahre später ist bei einer Beerdigung plötzlich ihre Schwester Mareike die Tote. Dadurch kommt Gesine unfreiwillig wieder in den Kontakt mit ihren Eltern sowie mit dem Mann und den Kindern ihrer Schwester. Durch die Ermittlungen der Todesursache ihrer Schwester wird auch wieder der Tod ihres Kindes neu aufgerollt. Es stellt sich die Frage, was vor 10 Jahren denn wirklich passiert ist?
Gesine wird mir irgendwie nicht wirklich sympathisch. Ich kann zwar ihre Wut und Verzweiflung bzw. Verbitterung verstehen, aber der letzte Funke sprang einfach nicht über. Sie hat unter anderem die Angewohnheit, alle Giftplanzen, die ihr z.B. auf dem Friedhof begegnen, in ihrem Notizbuch aufzuschreiben. Also eine Beschreibung der Pflanze und des Giftes sowie die Wirkung und Gegenmaßnahmen. Das finde ich grundsätzlich zwar interessant, aber irgendwie nervig. Es ist aber aufgrund Gesines Vorgeschichte sehr gut nachzuvollziehen. Ein bisschen machte es mich auch besorgt, weil man wirklich „gedankenlos“ Blumen kauft. Es geht dabei immer nur um ihre Schönheit, aber ob sie giftig sind, weiß - zumindest ich - nicht. Ich werde jetzt dann wohl einmal unseren Garten inspizieren, was da alles so wächst.
In der Erzählung wurde immer wieder Spannung aufgebaut, dann fand ich aber die Ausführungen etwas zu langatmig und habe nur noch mit halbem Ohr zugehört. Aber ich habe das Buch natürlich fertig angehört, da ich die „Auflösung“ unbedingt wissen wollte.
Die Geschichte und auch das Ende waren plausibel, einzig warum die Eltern so einen Hass auf Gesine haben, habe ich nicht verstanden.
Der Schreib- bzw. Erzählstil ist flüssig und gut zu hören. Die Sprecherin Sandra Schwittau hat eine angenehme Stimme. Vor allem passt die Stimme wirklich zu Gesine.

Fazit:
Im Großen und Ganzen ein gut zu lesendes Buch aber eher eine Familientragödie als ein Krimi. Für mich immer wieder etwas zu langatmig.