Überraschendes Ende

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_sabrina_ Avatar

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Nach dem Tod ihres Sohnes wird Gesine, die Kriminalbeamtin war, völlig aus der Bahn geworfen. Mit dem Tod ihres Kindes endet nicht nur ihre Karriere und Ehe, sondern auch das Verhältnis zu ihrer Ursprungsfamilie. Sie gibt ihrer Schwester die Schuld am Tod ihres Jungen. Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Gesine arbeitet als Friedhofsgärtnerin und wird dort mit dem vermutlichen Freitod ihrer Schwester konfrontiert. Doch war es überhaupt Selbstmord, oder hatte jemand nachgeholfen, vielleicht sogar Gesine?

Gesine musste Unerträgliches erleiden. Ihr Kind tot, ihre Schwester (mit)verantwortlich, doch auch sie trägt einen Teil der Schuld, da sie arbeiten war, statt sich selbst um ihren Sohn zu kümmern. Mit dem Freitod und den folgenden Ermittlungen wird Gesine mit ihrer Familie und ihrer Vergangenheit konfrontiert. Es werden alte Wunden aufgerissen und neue Schwierigkeiten tauchen auf. Die Rückblenden im Buch beschreiben den schrecklichen Tod des Kindes, das aktuelle Geschehen ist nicht minder schlimm. Gesine ist ein etwas spezieller Charakter, aber das ergibt sich aus ihren Erfahrungen und ist an sich stimmig, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Der Schreibstil ist gut, es ließ sich gut lesen, die Stimmungen werden gut verdeutlicht, die Spannung immer subtil vorhanden. Ein wirklich spannendes Familiendrama mit überraschenden Wendungen. Gekonnt zeigt die Autorin, wie ein Lügengefecht entstanden war, dessen Aufbruch fatale Folgen nach sich zog. Selbst als ich eine Ahnung hatte (die sich bestätigte) wer da die Fäden im Hintergrund zog, stellte sich die Frage, warum alles passierte und wie entsprechende Person genau eingebunden ist. Besonders gelungen fand ich auch die Beschreibungen einzelner giftiger Pflanzen, denen man im Alltag begegnet, sie vielleicht sogar selbst im Garten stehen hat und sich ihrer Gefahr nicht wirklich bewusst ist.
Den zweiten Teil werde ich wohl in Kürze auch lesen müssen