Dolce-Vita-Feeling

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lealein1906 Avatar

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„Kann Gelato Sünde sein“ ist mal wieder ein wunderbarer lockerer Sommerroman mit Dolce-Vita-Feeling, der einfach nur viel Spaß beim Lesen macht. Vor allem vereint es wieder zwei unterschiedliche Generationen, die einiges durchmachen müssen. Dafür gibt es sommerliche cinque punti.
Emilias Tochter Julia ist nach Italien zum Studieren gegangen. Das fällt ihr nicht leicht und zuhause hält sie auch nicht mehr viel. Deswegen macht sie sich kurzerhand auf den Weg nach Kalabrien, um ihre Tochter zu besuchen. Die hat im Moment gar nicht mehr ihr Studium im Kopf, sondern zusammen mit ihrem Freund ein kleines Agriturismo-Hostel eröffnet. Das findet Emilia erstmal gar nicht so lustig. Außerdem gibt es in dem Dorf eine ganz kuriose Regel: das Sterben ist dort verboten, wer Süßes ist, wird schräg angeschaut. Nicht mit Emilie, die das Dorf von ihren Backkünsten überzeugen will und dafür auch bald Anhänger findet.
Ich fand die Geschichte wirklich toll und super geschrieben. Allein schon diese Kuriosität, dass alle ganz gesund leben müssen, um nicht zu sterben. Dazu kommen die herrlichen Torten und der italienische Lebensstil. Auch die Geschichte selbst hat einige Überraschungen in petto. Langweilig ist es auf keiner Seite geworden.
Emilia ist wirklich klasse und ihren Kämpfermut muss man sofort unterstützen. Mit Julia musste ich erst kurz warm werden, aber dann wächst sie einem auch sehr ans Herz. Von den anderen Charakteren haben viele tolle Eigenschaften, die sie ganz individuell machen und so die Geschichte bereichern.
Den Schreibstil von Tessa Hennig mochte ich auch schon vorher und auch dieser hier ist wieder herrlich locker und leicht und lässt einfach sofort die Situationen und die Örtlichkeiten vor dem inneren Auge erstehen. Hinzu kommt das herrliche Tortenthema, wo einem jedes Mal das Wasser im Mund zusammenläuft und man einfach nur in ein Stück Torte beißen will.