Becker und Funke 2.0

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april1985 Avatar

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Mark Benecke hat mich schon mit 'Viral - Blutrausch' überzeugt. Mit 'Kannibal - Jagdrausch' hat er mich jetzt absolut begeistert. Nach diesem Crime Noir bin ich ein riesengroße Fan von Becker und Funke, welche dieses Mal mit einem Knochenfund konfrontiert werden. Beckers Recherchen weisen recht schnell den Weg in die dunkle und grausame Szene des Kannibalismus.

Mark Beneckes Krimi ist definitiv nichts für schwache Nerven. Der Autor bricht mit Tabus und zeigt uns tiefe, menschliche Abgründe. Bei einigen Szenen musste ich heftig schlucken. Denn Privatermittler Becker geht wirklich bis zum Äußersten. Becker ist ein analytisches Genie, doch er bewegt sich gefährlich nahe am Abgrund bzw. den Grenzen des Gesetzes und er taucht tief in die (Gedanken)Welt des Täters ein.

Ich habe den Krimi innerhalb eines Tages verschlungen. War angeekelt, geschockt, konnte mich aber dennoch nicht lösen. Ich habe mit Becker mitgefiebert, gebangt und hätte ihn bei seinen Alleingängen mehr als einmal gerne die Meinung gegeigt. Aber zum Glück hat er Janina Funke an seiner Seite, die diese Aufgabe sehr gut übernimmt.

Mark Beneckes Schreibstil ist sehr einfach und lädt zum schnellen Lesen ein. Er fokussiert sich auf das Wesentliche, schreibt in kurzen prägnanten Sätzen. Wer eine blumige Sprache sucht, wird sie hier nicht finden. Für einen Krimi passt der Stil aber perfekt.

Auch der Spannungsaufbau ist dem Autor gelungen. Ich bin tatsächlich bis zum Schluss im Dunklen getappt, habe mitermittelt, gerätselt und habe das Ende absolut nicht vorhersehen können.

Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und ich freue mich schon auf weitere Bände der Reihe.