Die Gefahr der Anonymität

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vero97 Avatar

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Um München tauchen Leichenteile auf. Entsorgt in Plastiksäcken. Das Opfer wohl ein alter Mann. Wer war er? Wieso wird er nicht vermisst? Die Ermittlungen laufen schleppend zuerst schleppend. So vieles scheint rätselhaft. Doch mit der Identität des Opfers führen die Spuren in eine Hochhaussiedlung des Münchner Hasenbergl.
Die Stimmung wirkt kühl, was unglaublich gut zum Thema des Buches passt. Nicht nur wegen des ominösen Mordfalls des Rentners. Sie spiegelt auch so realistisch die Anonymität der Wohnsituation in der Hochhaussiedlung wieder. Wow! Während der Leser Kant und sein Team bei den Ermittlungen begleitet, besteht auch ein zweiter Erzählstrang um die junge Toni, der zeitlich parallel dazu verläuft, anfangs aber noch keine Gemeinsamkeiten zum aktuellen Fall aufweist, was bei mir sowohl Spannung als auch Interesse geweckt hat.
Kant und das Leben nach dem Tod ist das dritte Band einer Krimiserie. Ein Quereinstieg ist jedoch problemlos möglich. Der eingehende Erzählstil und die Nähe zum Ermittlerteam weckten auch ohne Vorkenntnisse rasch meine Sympathien. Der Handlungsverlauf ist gut nachvollziehbar ausgearbeitet, verläuft aber recht geradlinig. Das Geschehen rund um die Hochhaussiedlung hat mir sehr gut gefallen, sie haben mich aber auch nachdenklich gestimmt.