Die Gefahr der Anonymität für die ältere Generation

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schlumeline Avatar

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Mit „Kant und das Leben nach dem Tod“ präsentiert der Autor seinen dritten Kriminalroman rund um Hauptkommissar Kant und sein Team.

Die Leserschaft wird in zwei verschiedenen Erzählsträngen durch die Ermittlungen geführt:

Im ersten Erzählstrang kehrt Antonia als junge Frau in ihre Heimat Deutschland zurück und gerät sofort in kleinere Schwierigkeiten mit der Polizei. Damit ihr der Neuanfang dennoch gelingt, sucht sie ihren Großvater in einer großen Wohnsiedlung am Rande der Stadt auf. Dort lernt sie auch dessen Leb
Lebensgefährtin kennen, von der ihr schon die Mutter vor ihrem Tod berichtet hat.

Im zweiten Erzählstrang tauchen nach und nach Körperteile einer Person auf. Alles beginnt mit einem abgetrennten Arm, aber die Hüfte und der Kopf folgen schon bald und es wird auch bald deutlich, dass es Verbindungen zu anderen Todesfällen gibt. Die Ermittlungen erstrecken sich schnell auf genau die Hochhaussiedlung, in der auch Antonia untergetaucht ist. Die Getöteten sind allesamt älter und werden scheinbar nicht vermisst.

Kommissar Kant und sein Team ermitteln. Dabei sind sie stets bodenständig. Der Autor beschreibt die Ermittler und ihre Leben genauso kurzweilig wie den Fall selbst. Das ist wirklich gelungen und als Leserin verfolge ich die Schilderungen der handelnden Personen und ihre Lebensumstände sehr gerne.

Marcel Häußler gelingt es einen runden Kriminalroman zu liefern, der sich mit der Problematik der Anonymität des Lebens in großen Wohnsiedlungen beschäftigt und aufzeigt, was das für einzelne Menschen bedeuten kann und auch wie unterschiedlich sich eine solche Lebenssituation auf Menschen verschiedener Generationen auswirkt bzw. auswirken kann.

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