Leben und Sterben in der Anonymität

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flyspy Avatar

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Kant und sein Team ermitteln diesmal in einer trostlosen Münchner Hochhaussiedlung, in der sich menschliche Dramen abspielen. Wem gehört der abgetrennte Arm, der gefunden wurde? Wer kannte das Opfer? Und es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Parallel wird die Geschichte von Antonia erzählt, die aus Portugal kommend in München ihr Leben neu aufbauen will. Die beiden Erzählstränge lesen sich gut und entwickeln sich weiter, bis zum Schluss offengelegt wird, wie die Fälle zusammenhängen.
Ich kenne die beiden Vorgängerbände und war auch neugierig, wie es im zwischenmenschlichen Bereich weitergeht. Aber auch ohne Kenntnis der bisherigen Kant-Krimis hat man keine Probleme, in die Charaktere einzutauchen. Mir gefällt die ruhige Art, mit der Marcel Häußler seine Kriminalromane aufbaut. Er präsentiert eine sehr spannende Geschichte, die ohne blutrünstige Schilderungen auskommt. Sein Schreibstil ist angenehm, man will an dem Buch dranbleiben. Die Charaktere wirken authentisch mit Ecken und Kanten. Der Handlungsstrang ist intelligent aufgebaut, das Interesse an der Geschichte flacht nicht ab und die Auflösung passt auch.
Ein spannender und durchaus gesellschaftskritischer Roman, der mich zum Nachdenken brachte. Empfehlenswert!