Sehr guter Krimi

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rflieder Avatar

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„Kant und das Leben nach dem Tod“ von Marcel Häußler hat mich in allen Belangen so überzeugt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Es werden zunächst zwei Geschichten parallel erzählt. Zum einen die Rückkehr einer jungen Aussteigerin nach München, die neun Jahre mit ihrer alternativen Mutter in einem Mercedes Sprinter in Portugal gelebt hat. Zum anderen die Ermittlung der Kriminalpolizei in einem Mordfall, nachdem in einem Waldstück an der Autobahn Leichenteile eines alten Mannes gefunden wurden. Das Opfer lebte in einem Wohnblock und wurde dort nicht vermisst. Die Lebensumstände in dem Viertel werden sehr realistisch geschildert wie auch der Kriminalfall, der sich zu einer tragischen Mordserie ausweitet. Die handelnden Personen, auch Kant selbst, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind teilweise skurrile, aber sehr lebensnah und liebevoll beschriebene Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Häußler gelingt es mit subtilem Humor und Ironie, immer wieder auch komische Situationen entstehen zu lassen.

Schon zur Mitte des Buchs ahnt der Leser, wie die beiden Geschichten zueinander finden und der Fall am Ende gelöst wird. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Das Buch bleibt abgesehen von wenigen in Krimis üblichen dramatischen Wendungen bis zum Schluss in sich logisch, trotz des tragischen Falls amüsant und sehr lesenswert.

Ich habe mir vorgenommen, die beiden ersten Bände der Reihe („Kant und der Schachspieler“ und „Kant und der sechste Winter“) ebenfalls zu lesen.