Das besondere Etwas fehlt

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jentis4711 Avatar

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Der Roman Kantika beginnt bereits mit einer sehr schönen Sprache, die mich schon in der Leseprobe überzeugt hat, für die man jedoch auch ein bisschen Konzentration mitbringen darf. Man erfährt einiges über das sephardische Leben, sowohl in der Türkei als auch an Orten des Exils, wobei mir die Schilderungen manchmal allerdings zu schablonenhaft wirkten. Die erste Hälfte des Romans fand ich bald etwas langatmig, fast hätte ich nicht weitergelesen. Ab der zweiten Hälfte wird es dann interessanter, es ist nicht mehr bloße Erzählung von Ereignissen, sondern die Hauptfigur Rebecca sieht sich nun Widerständen ausgesetzt und muss Entscheidungen treffen und Stärke zeigen. Dennoch kam ich beim Lesen nie an den Punkt, an dem mir die Hauptfigur oder sonst eine Figur wirklich etwas bedeutet oder ich wirklich mitgefühlt hätte. Es kommen sehr viele Figuren vor, doch keine lässt wirklich in ihr Innerstes blicken und selbst Rebecca ist mir leider nicht wirklich ans Herz gewachsen. Insgesamt bin ich froh, dass ich drangeblieben bin, hätte mir jedoch stellenweise ein bisschen mehr Besonderheit gewünscht.