Das Maß meiner Tage

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owenmeany Avatar

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Von starken Frauengestalten lebt diese Familienchronik, die die anfangs höhere jüdische Tochter Rebecca aus ihrer ursprünglich luxuriösen Umgebung in Istanbul über Barcelona bis nach New York führt. Den widrigen Umständen der Diskriminierung an allen ihren Wohnorten, aber auch des frühen geschäftlichen Scheiterns ihres Vaters setzt sie selbstbewusst ihre Talente und ihre Lebenstüchtigkeit entgegen. In farbigen Bildern erschließt uns Graver die Welt der sephardischen Juden, die sich nicht nur durch ihre ladinische Sprache von den Ostjuden unterscheidet.

Nirgends so recht gelitten gelingt es Rebecca nach heftigen Schicksalsschlägen nicht nur jedes Mal selbst wieder auf die Füße zu kommen, sondern auch ihren Kindern eine tragfähige Lebensgrundlage aufzubauen. Ihre behindert geborene Ziehtochter bildet sie zu einer stolzen jungen Frau mit Beruf und Familie aus.

Voller Empathie charakterisiert Graver alle Personen anhand detailreich ausgedachter Szenen, denen sie Spannung verleiht mit einem Gespür für Pointen.

Wie diese bemerkenswerte Frau, neben der die Männer verblassen, all die Herausforderungen meistert, beschreibt die Autorin in einer durchweg optimistischen Geisteshaltung, die ich so selten erlebe und mir beim Lesen große Freude bereitete.