Ein schonungsloser Debütroman

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avathea Avatar

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Bei _Kap der Finsternis_ handelt es sich um ein schonungsloses Erstlingswerk von Roger Smith. Obwohl oder gerade, weil der Autor selbst in Kapstadt lebt, kann man von einem aktuellen authentischen Bild von Südafrika ausgehen, dass er in aller Brutalität und Grausamkeit darstellt, ohne die Dinge zu beschönigen.

Bereits im ersten Kapitel findet ein bewaffneter Überfall von zwei jungen Männern, die auf Drogen sind, auf die amerikanische Familie Burn statt. Dieser allerdings endet anders als gedacht, da der Familienvater Jack Burn zurückschlägt und die beiden ins Jenseits befördert. Und dies ist auch der Anfang der brutalen Abfolge der Geschichte, die mit der Zeit immer mehr düstere Realität aufzeigt. Neben einem korrupten Polizisten, der Jesus Christus und das Töten liebt, einem Ex-Inhaftierten, der schon nicht mehr zählen kann, wievielen er bereits gute Nacht gesagt hat, ist auch Jack Burn kein unbeschriebenes Blatt, da er sich mit seiner Familie nicht ganz freiwillig in Kapstadt aufhält. Auch er hat dunkle Geheimnisse, die im Laufe des Buches aufgedeckt werden und dadurch dem Thriller noch mehr Stoff verleihen.

Dieser Debütroman ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Wenn man ihn liest, muss man sich den schonungslosen und brutalen Grausamkeiten stellen und vielleicht auch dankbar sein, dass man selbst in einem behüteteren Teil der Welt leben darf, wo solche dargestellten Wahrheiten wirklich nur in Büchern oder Filmen zu finden sind. Zum einen deswegen und zum anderen, dass das Buch sehr flüssig und spannungsaufbauend geschrieben ist, halte ich es für einen sehr gelungenen, auf der Realität basierenden, Thriller, der noch weitere gute Bücher vom Autor Roger Smith versprechen lässt, dem es offenbar ein Anliegen ist seine Leserschaft mit der Wahrheit und Wirklichkeit seiner Heimat zu konfrontieren.