Südafrikas Kapstadt – Traum oder Albtraum?

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pharo72 Avatar

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Der Amerikaner Jack Burn ist mit seiner hochschwangeren Frau und dem kleinen Sohn auf der Flucht vor den Behörden der USA in Kapstadt untergetaucht. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellen soll. Bei einem versuchten Raubüberfall durch zwei Gangster ist Jack gezwungen seine Familie zu verteidigen und die Angreifer auszuschalten. Durch seine Vergangenheit kommt eine Zusammenarbeit mit der Polizei nicht infrage. Seine Tat bleibt auch nicht unbeobachtet und somit kommt ein Stein ins Rollen, der eine Lawine beispielloser Gewalt und Korruption auslöst.

Wir lernen im Lauf des Romans weitere für den Fortgang der Handlung wichtige Personen, wie den Exsträfling Benny, der einfach nur ein neues Leben beginnen möchte, und die drogensüchtige Carmen kennen. Die wahrhaft abscheulichste Figur des Romans ist allerdings der korrupte und äußerst brutal agierende Polizist Gatsby. Durch die ständigen Perspektivenwechsel wird eine Spannung aufgebaut, die den Leser nicht mehr loslässt. Es gibt keinen Moment der Langeweile. Der Autor versteht es meisterhaft, die vielen losen Fäden zu einem Ganzen zu vereinen und auch das Ende war für mich befriedigend.

Für etwas empfindlichere Leser ist das Buch vielleicht nicht optimal geeignet, da einige Zugriffe und Foltermethoden doch sehr detailliert geschildert werden. Ich nehme mal an, da der Autor selbst in Kapstadt lebt, wird es sich nicht nur um reine Fiktion handeln und ein gehöriges Körnchen Wahrheit in der Geschichte stecken. Es war immer mal ein Traum von mir die Stadt am Tafelberg zu besuchen. Der Roman hat mir doch ein wenig die Augen geöffnet und lässt mich zweifeln, ob ich diesen Traum wirklich noch leben möchte.