Welch ein Debüt!

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tista Avatar

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Der Amerikaner Jack Burn musste mit seiner hochschwangeren Frau Susan und seinem kleinen Sohn Hals über Kopf aus Amerika fliehen und hat sich in Kapstadt niedergelassen in der Hoffnung, dort ein ruhiges, glückliches und gesichertes neues Leben aufbauen zu können. Finanziell unabhängig sind sie, doch seine Frau Susan ist leider nicht so glücklich und hadert mit ihm und ihrem gemeinsamen Leben.

Dann passiert etwas völlig unerwartetes: Zwei zugedröhnte, drogenabhängige junge Männer verfahren sich mit ihrem Auto und geraten in das wohlhabende Wohngebiet, in dem Jack Burn ein Haus gemietet hat, und beschließen spontan, dieses Haus zu überfallen! Jack Burn muss sich wehren - und beide Einbrecher kommen zu Tode! Natürlich kann Jack die Polizei nicht rufen - dann würde er auffliegen - also kümmert er sich selber um die Beseitigung der Leichen!

Und von nun an wird sein Leben völlig auf den Kopf gestellt und alles ändert sich...............

Eine große Rolle spielt auch Benny Mongrel, ein Baustellenwächter, der die Baustelle neben dem Haus von Jack Burn bewacht......

Rudi Bernard, der gläubige aber korrupte und in Kapstadt gefürchtete Bulle, der selber gerne mordet, kommt Jack Burn auf die Spur und der Sonderermittler Disaster Zondi wiederum will endlich Bernard aus dem Verkehr ziehen.

 

In diesem Roman lernen wir die verschiedensten Schattenseiten von Kapstadt kennen. Und krasse Gegensätze zwischen Arm und Reich - Weiß und Schwarz - Gesetz und Gesetzesbrechern werden uns aufgezeigt. Slums liegen im Schatten der bombastischen Häuser der Reichen - die im Überfluss leben und aus deren Mülltonnen die Armen überleben. Benny Mongrel, der eine äußerst schwierige Jugend hinter sich und noch nie einem Weißen die Hand gegeben und den größten Teil seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, möchte nun endlich ein einfaches, aber friedliches Leben führen. Rudi Bernard, vor dem alle Angst hatten, der sich alles erlauben konnte und der einfach ungestraft mordete, wird nun selber zum Gejagten und weitere Protagonisten und ihre Lebensgeschichten vervollständigen das Bild der Verhältnisse in Südafrika.

 

Das Buch ist fesselnd geschrieben, der Wortschatz und die Ereignisse sind oft sehr brutal, aber ich glaube, dass es leider in der Welt wirklich so zugeht, und dass diese Wortwahl einfach zu den Ereignissen dazu gehört. Auf der anderen Seite aber kommen auch die Gefühle nicht zu kurz und oft wecken die Ereignisse Mitleid und Verständnis für bestimmte Handlungen.  Jedes Kapitel - immer aus der Sicht einer anderen Person geschrieben - endet spannend, macht neugierig darauf, wie es weitergeht, man fiebert dem neuen Kapitel förmlich entgegen.

Die einzelnen Handlungsstränge werden immer wieder zusammengeführt und erlauben dem Leser einen tiefen Einblick in das Leben der Menschen.

 

Für mich ein sehr faszinierendes, gelungenes Roman-Debüt von Roger Smith, das Lust auf mehr macht.

 

(Das Cover spricht mich leider nicht an und wird dem Buch nicht gerecht!)