Finanzkrise,literarisch

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hybris Avatar

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Der Roman "Kapital" ist ein literarischer Kommentar zur Finanzkrise. Mein Fazit: Das Buch ist wirklich lesenswert!

Der Roman liest sich unglaublich flüssig und nicht zäh! Der Roman kritisiert wohl den Raubtierkapitalismus, aber nicht platt, sondern sehr subtil. Die Leben verschiedener Figuren überschneiden sich, hier die Alteingesessenen, da die Neureichen.
Unterschiedliche Lebensentwürfe und Philosophien treffen aufeinander.

Seniorin Petunia und Banker Roger scheinen erst nichts gemeinsam zu haben.

Roger muss stets Geld machen: "Das alles machte Roger nichts aus, er war durchaus bereit, das Spiel mitzuspielen. Es bedeutete jedoch, dass er, wenn er
dieses Jahr nicht einen Bonus von einer Million Pfund bekam,
durchaus in Gefahr geriet, bankrott zu gehen."

Petunia hingegen ist ein Kriegskind und hat schon viel gesehen. So werden im Roman die Leben aller Anwohner der Pepys Road kaleidoskopartig "beleuchtet".
Das Buch ist wirklich am Puls der Zeit und in Zeiten der Wirtschaftskrise hochaktuell! Man darf aber kein seichtes Geschreibsel erwarten, sondern durchaus Anspruchsvolles. Der Roman regt zum Nachdenken an, ist aber auch unterhaltsam. Lobend erwähnen möchte ich auch die tolle optische Gestaltung (Cover etc.) des Romans, Inhalt und Form harmonieren perfekt.

Deshalb vergebe ich 5 Sterne.