Gesellschaftsroman zur Finanzkrise in London

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Ich verfolge seit längerem die Auswirkungen der Schuldenkrise auf unsere Gesellschaft und (eher am Rande) in anderen Ländern und sehe mit Erschrecken, wie sich die überbordenden Auswirkungen eines entfesselten Finanzsystems auf das Lebensglück vieler Menschen auswirkt. Genau das versucht der Autor John Lancaster in seinem Roman am Beispiel der Londoner Pepys Road darzustellen und - soweit die Leseprobe ein Urteil zulässt, gelingt es ihm auf wunderbare Weise. Füssig lesbar und humorvoll stellt Lancaster uns Bewohner der Straße vor, die alte Petunia, die seit Jahrzehnten dort wohnt, armut kennt, inzwischen verwitwet ist und sich kaum noch vor die Tür traut. Dann Roger Yount, ein erfolgreicher Banker mit zwei Kindern und einer verwöhnten Ehefrau. Die Familie verzweifelt fast, als Roger nicht die erwartete 1 Million Pfund Bonus erhält. Auch die senegalesische Fußballhoffnung Freddy Kamo mit seinem Vater wohnen in der Pepys Road und hoffen auf eine glanzvolle Karriere Freddys... was wird aus ihren träumen werden? Denn scheinbar ist jemand an ihren Wohnungen sehr interessiert, wie eine merkwürdige Nachricht vermuten lässt. Ein Buch, dass nicht ohne Grund in 20 Sprachen übersetzt wurde - toll erzählt und mit einem Thema, das nachdenklich macht.