Eher langweilig

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ardillas Avatar

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Kommissarin Jo Weber und ihr Kollege Lutz Jäger können in die Vergangenheit reisen. Allerdings nicht ganz freiwillig. Es passiert einfach und lässt sich nicht steuern. So auch, als sie zu eine Leichenfund gerufen werden. Plötzlich finden sie sich Ende des 19. Jahrhunderts wieder, um den Mord aufzuklären.

Charaktere:

Jo Weber: eine toughe Frau, die leider nicht gelernt hat, sich der Zeit anzupassen, in der sie sich gerade befindet. Das macht sie in meinen Augen allerdings eher sympathisch. Es wäre eher unglaubwürdig, wenn eine emanzipierte Frau sich plötzlich in ein Mauerblümchen verwandeln würde, was zu allem Ja und Amen sagt.

Lutz Jäger: hat es als Mann von vorne herein einfacher. Trotzdem stellt die Schriftstellerin ihn glaubwürdig da. So fehlt ihm der gewisse Respekt, der der Obrigkeit Ende des 19. Jahrhunderts gezollt wurde. Auch das macht die Figur eher glaubwürdig.

„Onkel“ Wilhelm: eine sehr authentische Figur. Er hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist harmoniebedürftig. Ständig versucht er zwischen Josepha (Jo) und ihrer Großmutter zu vermitteln. Nichtsdestotrotz ist er immer auf den guten Ruf der Familie bedacht.

Zum Schreibstil: mir hat er überhaupt gar nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, das Buch einer 15jährigen in der Hand zu halten. Sätze wie Sie hatte sich tief verliebt sind keine Seltenheit. So etwas schreibt man heutzutage nicht. Da die Autorin eine Deutsche ist, kann man es nicht mal auf die schlechte Übersetzung schieben. Auch erschließen sich mir manche Szenen nicht (Jo stolpert über einen Stein und flucht, kann sich aber gerade noch fangen). Das sind doch eher Lückenfüller, die einem aus der Szene rausreißen und sehr störend sich. Vor allen Dingen, da sie keinerlei Aussage oder Bedeutung zur bzw. für den Fortlauf der Handlung haben.

Fazit: trotz des interessanten Themas kann ich das Buch nicht empfehlen, da man als erwachsener Mensch doch fürchterlich schnell genervt ist von der „kindlichen“ Ausdrucksweise.