Karfreitagsmord

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petral. Avatar

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Die Kommissarin Jo Weber und ihr Kollege Lutz Jäger hatten schon mal das seltsame Erlebnis einer gemeinsamen Zeitreise. Dabei befanden sie sich im Mittelalter und mussten zusammen ein Verbrechen aufklären, bevor sie wieder in ihr jetziges Leben zurück kommen durften. Noch denkt Jo, dass diese Zeitreise ein einmaliger Vorfall gewesen ist. Doch als jetzt auf einer Baustelle ein Skelett entdeckt wird und Jo zum Fundort gerufen wird, passiert das Unfassbare und sie landet nach einem Blitzschlag plötzlich erneut in der Vergangenheit. Diesmal befindet sie sich nicht im Mittelalter, sondern im 19. Jahrhundert und dort lebt sie als ihre eigene Vorfahrin Josepha von Kästnitz mit ihrer kaltherzigen und strengen Großmutter Malfalda und ihrem Onkel Wilhlem in einer noblen Villa . Und was alles noch komplizierter macht, sie ist erst 18 Jahre alt, also in der damaligen Zeit noch nicht mal volljährig.
Und auch ihr Kollege Lutz Jäger taucht dann noch auf , denn auch er ist , wie schon beim letzten Mal, wieder mit in die Vergangenheit gereist. Er hat es etwas besser getroffen als Jo, denn er ist zumindest volljährig und außerdem , wie in seinem richtigen Leben auch, Polizist.
Die beiden wissen, auch diesmal müssen sie erst den Mord aufklären, bevor sie wieder zurück in ihr heutiges Leben können. Die beiden ermitteln also , was schon mal dadurch erschwert wird, dass Jo bzw. Josepha minderjährig und auch keine Polizistin ist . Doch die beiden finden einen Weg, zusammen zu ermitteln und kommen auch bald einem gefährlichen Serienmörder auf die Spur und besonders Josepha kommt ihm sogar näher, als ihr lieb ist.

Meine Meinung:
Dieses Buch, eine Mischung aus historischem Roman und Krimi, hat mir sehr gut gefallen. Man kann als Leser sehr gut nachempfinden, dass Jo Probleme hat, sich mit den strengen Regeln der damaligen Zeit abzufinden und so ist sie ein ziemlich aufsässiger Teenager, die sich nicht so einfach abfindet mit dem strengen Regiment ihrer Großmutter Malfalda oder den seltsamen Kleidervorschriften, wie das Tragen eines unbequemen Korsetts. Ich fühlte mich bestens unterhalten, denn diese Geschichte bietet alles, was ein gutes Buch für mich haben muss, es ist spannend, dem Mörder immer näher zu kommen und mit zu rätseln, wer denn nun die Frauen ermordet hat. Es ist interessant, zu lesen, wie es in der damaligen Zeit zuging, was für strenge Ansichten die Leute hatten, wie verbohrt viele Menschen waren. Und auch die Romantik kommt nicht zu kurz, denn Jo und Lutz kommen sich immer näher und es knistert ganz gewaltig zwischen den beiden.
Sicher wäre es gut gewesen, wenn ich schon das Vorgänger-Buch gelesen hätte , denn es werden einige Anspielungen auf die letzte Zeitreise der beiden Protagonisten gemacht. Aber es ist nicht so, dass man deshalb nicht mitkommt, wenn man dieses Buch zuerst liest und ich hatte auf jeden Fall viel Freude an dieser Geschichte. Die Autorin Bea Rauenthal erzählt sehr lebendig und bildhaft über das Leben zur damaligen Zeit, so dass man sich mitten hinein gezogen fühlt ins 19. Jahrhundert ( und ich war beim Lesen froh, nicht wirklich dort leben zu müssen )