Zeitreise in die Kaiserzeit

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tinschetier Avatar

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Im Folgenden möchte ich den zweiten Teil der Zeitreisekrimis von Bea Rauenthal beurteilen. Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe, wodurch ich nicht sagen kann, ob die beiden Teile miteinander vergleichbar sind etc.
Die Protagonisten Jo und Lutz finden sich nach einem Blitzschlag in der Kaiserzeit wieder. Wie auch schon im ersten Teil der Krimireihe gilt es für die beiden dort einen Mord aufzuklären, der sich kurz zuvor ereignet hat. Ohne ein solches Erfolgserlebnis besteht sonst keine Möglichkeit in die Gegenwart zurückzukehren. Zuerst müssen sich Jo und Lutz aber einmal in der für sie ungewohnten Zeit zurechtfinden und herausfinden, welche Gepflogenheiten in dieser Epoche vorherrschen, um nicht in Fettnäpfchen zu treten. Dies erweist sich als gar nicht so einfach, denn für eine Frau aus gutem Haus (welche Jo in dem Körper ihrer Urgroßmutter darstellt) ist es nicht üblich sich mit Männern aus der niederen Klasse (in diesem Fall Lutz, der das Amt eines Polizisten übernommen hat) abzugeben. Doch der Autorin gelingt es geschickt diese Ständeunterschiede zusammenzuführen und sie gibt beiden Charakteren ein authentisches Auftreten. Die Figuren überzeugen immer wieder mit Ideenreichtum und Spontaneität, welche sie in vielen Situationen retten und aus der Patsche helfen.
Im weiteren Verlauf stoßen die beiden Ermittler immer wieder auf Probleme, die meist mit epochentypischen Merkmalen/ Charakteristiken zu tun haben. Am Ende schaffen sie es jedoch geschickt den Täter zu üverführen und gelangen in die Gegenwart zurück. Nach diesem zweiten Zeitreiseerlebnis hoffen beide, dass sich diese Erfahrung so schnell nicht wiederholen wird.
Insgesamt wurden die Charaktere sehr gut dargestellt, wodurch man sich gut in die Handlung hineinversetzen konnte. Auch fiel das Lesen durch den lockeren Schreibstil sehr leicht und das Buch ist auch mal eine gute Lektüre für zwischendurch. Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war die Tatsache, dass viele Handlungen vorhersehbar waren und sich somit keine richtige Spannung aufgebaut hat. Zeitweise plätscherte die Handlung nur so dahin, ohne dass ein Spannungsbogen für mich zu erkennen war. Die Idee des Zeitreisekrimis finde ich jedoch gut gelungen und war mir zuvor auch noch nicht bekannt, weshalb ich mich trotzdem auf die Fortsetzung der Reihe freue.