verwirrend aber einfühlsam

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patriiciia Avatar

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Kastanienjahre

Elise wohnt in Paris, als sie eine geheimnisvolle Nachricht bekommt, dass der Ort, indem sie groß geworden ist verkauft werden soll. Sie macht sich auf den Weg in die Heimat, um die letzten Geheimnisse von damals aufzuklären und den Verkauf zu verhindern. Sie taucht in die Vergangenheit des Ortes an der Ostsee ein und die Gefühle von damals scheinen erneut aufzuschäumen.

Das Buch ist geprägt durch Zeitsprünge: Karl hat sich verliebt. Elise wohnt in Paris. Elise ist mit Jakob zusammen. Karl ist Elises Vater. Elise stirbt beinahe an Asthma als sie ein Baby ist. Karl darf aufgrund der politischen Verhältnisse nicht mehr als Forstwirtschafter arbeiten. Jakob ist anders als die anderen Jungs und ein Frauenheld. Elise liebt Jakob. Karl ist Elises Vater. Der Bürgermeister ist ein Verräter und Staatsdiener der DDR. Karl hilft bei Fluchtversuchen über die Ostsee. Karl stirbt. Jakob ist weg. Elise reist nach Berlin. Elise reist nach Peleroich.
Genau so zusammenhängend war dieses Buch verfasst. Wenn man nicht am Anfang des Kapitels genau aufpasst, welches Jahr ist, verliert man den Zusammenhang. Das hat das Lesen (bzw. Hören) sehr erschwert.
Die Geschichte an sich ist nicht besonders interessant. Sie soll wahrscheinlich die einzelnen Schicksale und Tristheit der DDR aufzeigen, die so manch einen in eine Alkoholsucht trieben (Karl). Ich fragt mich während dieses Buches jedoch nicht nur einmal, was mir damit nun gesagt werden soll. Wie ist dieses Buch einzuordnen? Was ist die Aussage? Die Leben in Peleroich scheinen eher langweilig zu sein. Es ist nicht sonderlich aufregend, dass sich Elise nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann, die sich gegenseitig in ihrer Art ergänzen. Dem Versprechen auf dem Klappentext, in die Vergangenheit voller Geheimnisse einzutauchen, wurde nicht gerecht. Es ist nicht viel mehr als Dorftratsch und Verstrickungen, in das man eintaucht.
Der Schreibstil an sich ist jedoch flüssig und auch die Stimme des Lesers war angenehm. Sodass ich bis zum Ende hörte. Das Buch regte nicht zum Nachdenken an und inspirierte mich auch nicht.

Von mir gibt es keine Kaufempfehlung: es fehlt an Spannung und die Zeitsprünge verwirren eher, als dass man voller Neugier weiterlesen / -hören möchte.