Karma für die Familie

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sarah_catherine Avatar

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Helen ist mit ihrem Leben ganz gut zufrieden. Sie ist zum zweiten Mal verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, die weitestgehend alle ihrer eigenen Wege gehen. Vor Jahren ist Helens Sohn Sam bei einem Unfall ums Leben gekommen, doch die Familie hat gelernt, mit dem Verlust umzugehen, nicht zuletzt dank Katze Cleo, die jedoch auch schon seit ein paar Jahren nicht mehr da ist.
Nach dem Umzug in ein neues altes Haus steckt Helen in den Vorbereitungen der bevorstehende Hochzeit ihres Sohnes Rob, als sie nach einer Routineuntersuchung erfahren muss, dass sie Brustkrebs hat. Gleichzeitig eröffnet ihr ihre Tochter Lydia, dass sie demnächst nach Sri Lanka ins Kloster gehen wird - alles ein bisschen viel für Helen. Sie versucht alles, um Lydia zum Bleiben zu überreden, doch Lydia reist ab. Als jedoch mit der Operation die schwerste Zeit für Helen anbricht, steht Lydia wieder auf der Matte. Meditierend begleitet sie Helen, und langsam kommen die beiden sich wieder näher. Auch Helens Schwester kommt als Unterstützung dazu, und sie ist es auch, die eines Tages sagt, sie hätte eine tolle Katze in der Tierhandlung gesehen...
So kommt ganz plötzlich wieder eine Katze ins Haus und mit ihr auch das Leben. Jonah ist ein anspruchsvoller Kater, der bitteschön bespaßt werden möchte und ganz genau weiß, wie er es schafft, dass Papa, Mama und die "Kinder" ihm ihre Aufmerksamkeit schenken.
Als Lydia sich wieder auf den Weg nach Sri Lanka macht, leidet Jonah noch mehr als Helen darunter. Helen hat sich mittlerweile mit dem Gedanken angefreundet, dass Lydia sich im Kloster wohlfühlt, und beschließt, sie dort zu besuchen. Diese Reise öffnet ihr die Augen für ihr eigenes Leben und das ihrer Tochter auf ganz unerwartete Weise neu...

Helen Brown hat hier einen sehr schönen Roman verfasst, der von allem etwas hat: Wehmut, Liebe, Humor, aber vor allem Lebensfreude. "Kater mit Karma" ist eine Liebeserklärung an ihre Familie, vor allem an Lydia, an Jonah im Speziellen und Katzen im Allgemeinen, und an das Leben mit allen Höhen und Tiefen.
Zu Beginn dachte ich, dies sei eine nette, leicht zu lesende Familiengeschichten mit dem üblichen Alltagstrubel, den es wohl in jeder Familie gibt. Spätestens aber mit der Reise von Helen nach Sri Lanka bekommt das Buch selbst fast eine Art meditativen Bann, dem ich mich nur noch schwer entziehen konnte. Hier und da kann man sich wiedererkennen, und immer wieder zaubert Jonah ein Lächeln ins Gesicht (weil man an die eigene Katze denkt). Ein schönes, lebensbejahendes Buch, das es absolut wert ist, gelesen zu werden!