Kater mit ADHS

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malacia Avatar

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“Kater mit Karma” ist eine Fortsetzung des Bestsellers “Cleo”. Daher muss sich die Autorin den direktem Vergleich ihrer beiden Familienromane stellen. Sie selbst vergleicht die beiden Hauptakteure, die Katzen Cleo und deren Nachfolger Jonah, ebenso häufig – hierbei kommt das neue Familienmitglied, ein Siamkater, nicht immer positiv weg. Im Gegenteil – Jonah erinnert stark an einen hyperaktiven Teenager mit Migrantenhintergrund (in diesem Fall reinrassig orientalisch). So bekommt der Kater von seiner angepissten (dieses Wortspiel ist so verlockend wie deutlich...) Besitzerin tatsächlich Psychopharmaka verabreicht und wird liebevoll als “starke Persönlichkeit” beschrieben – vergleichbar mit Eltern von verhaltensauffälligen Kindern.

Natürlich hat der schrullige Kater auch sehr sympathische Seiten, trotzdem springt der Funke nicht so über wie bei der freundlich-sensiblen Cleo. Dies gilt auch für die Handlung des Romans. Befasste sich der erste Katzenroman mit dem tödlichen Unfall des Sohnes und den Umgang mit einem solch tragischen Verlust, stolpert die Fortsetzung durch eine Familien-Hochzeit, die Krebserkrankung der Autorin, eine weltweite Lesereise zu “Cleo” und nicht zuletzt über die spirituellen Wege ihrer ältesten Tochter. Alles sehr unterhaltsam, manchmal bewegend und oft humorvoll – aber insgesamt doch etwas oberflächlich und zu sehr bemüht an den Erfolg des ersten Buches anzuknüpfen.