Katzen & Töchter

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Einleitung/ Info

Das Buch ist ein autobiographischer Roman von und über die Schriftstellerin und Journalistin Helen Brown. Sie lebt in Australien und hat bereits ein autobiographisches Buch veröffentlicht: "Cleo", benannt nach ihrer ersten Katze.
Das Buch ist das erste Buch, welches ich von Helen Brown gelesen habe.

Handlung

Helen Browns zweites Buch "Kater mit Karma" erzählt, wie sie "Cleo" schrieb, wie viel sie mit den Vorbereitungen für die Hochzeit ihres Sohnes Rob und seiner Freundin Chantelle zu tun hat und welche Probleme sie mit ihrer ältesten Tochter Lydia hat, die buddhistische Nonne werden will. Gleichzeitig erfährt sie in dieser turbulenten Zeit, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist. Genug Dinge im Leben, die die Anschaffung eines neuen tierischen Mitbewohners ungünstig erscheinen lassen, aber dennoch kommt es anders als man denkt und Kater Jonah, eingebildet, anhänglich, geltungsbedürftig, anspruchsvoll und absolut einmalig zieht in den familiären Haushalt ein.

Covergestaltung und Buchtitel

Am Buchtitel habe ich nichts auszusetzen, auch wenn ich den Originaltitel "Katzen und Töchter" wesentlich passender gefunden hätte. Generell ist für mich der Titel eines Buches jedoch nicht so relevant bzw. ausschlaggebend.
Das Cover gefällt mir gut. Sowohl das Bild, als auch die farbliche Gestaltung und Schriftgröße und -art.

Positives

Das Buch war schnell und flüssig zu lesen, was ich in diesem Fall als positiv empfunden habe. Es ist mit 448 Seiten dicker als ich erwartet habe (ich achte einfach nie auf die Seitenzahlangaben, hätte ich das getan, hätte mich das natürlich nicht überrascht).
Mir hat die Erzählweise der Autorin gut gefallen, ich konnte ihre Sichtweisen, aber auch die Sichtweise der Menschen, die sie beschreibt, allen voran Lydias Beweggründe gut nachvollziehen.
Etwas skeptisch war ich, wie viel Raum ihre Brustkrebs-Diagnose in dem Buch einnimmt. Ich muss sagen, dass es zwar eine große Rolle spielt, weil es sie in der betreffenden Zeit natürlich sehr beschäftigt und geprägt hat, jedoch verliert sie nie den richtigen Ton. Sie schreibt immer humorvoll, mit einem kleinen Augenzwinkern, immer optimistisch, obwohl sie ihre Ängste und schlechten Tage nicht verschweigt. Sie erzählt, wie sie den Ablauf erlebt hat, von der Diagnose über die OP und den Heilungsprozess, jedoch ohne Pathos oder schlechter Stimmung. Gleichzeitig schweift sie jedoch immer wieder ab und erzählt von ihrer Tochter, von Jonah und von der baldigen Hochzeit ihres Sohnes.
Mir hat vor allem die Mutter-Tochter-Beziehung und Geschichte gut gefallen.

Negatives

Gleichzeitig hat mir nicht so gut gefallen, dass Jonah erst nach der Hälfte des Buch auftaucht. Vorher spielt die Erinnerung an Cleo allerdings immer wieder eine Rolle. Wer eine Katzengeschichte mit allem Drum und Dran erwartet wird vermutlich enttäuscht werden, denn Jonah spielt zwar eine gewichtige, jedoch keine vorherrschende Rolle. Immer wieder kommt er vor, seine Charakterzüge, Eigenheiten und Hobbys (vor allem alles zerstören und mit Bändern vom Blumenladen spielen) werden erläutert, jedoch empfand ich seine Rolle nicht als Hauptrolle in diesem Buch. Helen Brown beschreibt ihn und das Leben mit ihm sehr ausführlich, aber er kommt eben erst sehr spät in der Geschichte vor. Dennoch hat mich das beim Lesen des Buches eigentlich gar nicht gestört, erst hinterher habe ich gedacht, dass es schon ein anderes Buch war, als ich erwartet hatte.
Das oben war also kein wirklicher Negativpunkt, sondern mehr eine erläuternde Anmerkung. Was mich davon abhält fünf Sterne zu geben ist folgendes:
Ich habe grundsätzlich öfters Probleme mit autobiographischen Romanen, weil ich häufig das Gefühl habe, dass der Ton belehrend oder allwissend wird. Hier hatte ich dieses Gefühl sehr selten, aber ich hatte es leider auch in Ansätzen. Manchmal ist mir der Ton der Erzählung zu wissend, zu sehr "Mutter" - obwohl die Autorin durchaus auch eigene gemachte Fehler beschreibt und zugibt. Ich kann nicht beurteilen wie subjektiv diese Einschätzung ist, aber ich möchte sie auch nicht verschweigen, wo sie mich davon abhält die volle Sternzahl zu geben.

Fazit

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen, vor allem vielleicht sogar an Mütter und Väter, die ebenfalls Kinder mit Selbstfindungsproblemen haben. Es ist ein leichtes Buch, auch wenn zum Teil schwere Themen darin vorkommen. Ich empfinde es als Unterhaltungslektüre. Es hat mich so neugierig auf "Cleo" gemacht, dass ich wohl auch das erste Buch der Autorin lesen werde. Ihre Liebe zu Katzen und ihre Schilderungen über Cleo und später Jonah haben mir sehr gut gefallen.