Psycho-Kater

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murksy Avatar

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Im zweiten Teil der autobiographischen Erzählungen von Helen Brown schlägt das Schicksal mehrfach zu. Im Vordergrund steht die Krebserkrankung und der damit zusammenhängende Heilungsprozess. Genau in diese turbulente Zeit fällt die Entscheidung der ältesten Tochter Lydia in ein Kloster zu gehen. Naja, damit könnte Helen noch umgehen, aber ausgerechnet Sri Lanka? Im Laufe des Buches erfährt man, dass Lydia geradezu versessen nach Erleuchtung sucht und ihrem Lehrer geradezu hörig ist. Ausgerechnet in der schweren Phase der Mutter verläßt Lydia die Familie. Einziger Trost scheint mal wieder eine Katze zu sein. Doch dieses Prachtexemplar ist eine ausgewachsene Katastrophe. Die asiatische Rassekatze lebt ihren Zerstörungsdrang aus, will ständig beschäftigt werden, haßt es wenn ein Familienmitglied verreisen will und hat auch sonst noch die eine oder andere Macke. Was im Verlauf der Erkrankung noch als Stütze dient, wird langsam zum Problem. Vor allem als der Kater beginnt, im Haus seine Duftmarken zu setzen. Zumindest verläuft die Brustoperation gut und Helen scheint geheilt. Außerdem bekommt sie bald eine freudige Nachricht. Ihr Buch über Cleo und die Bewältigung des Todes ihres Sohnes wird verlegt. Nicht nur dass, es wird ein Weltbestseller. Helen muss reisen, ihr Buch vermarkten. zwischendurch besucht auch Lydias Lehrer die Familie, was aber eher stressig als erleuchtend ist. Obwohl Lydia nach der Operation für die Mutter da war, will sie wieder ins Kloster. Aber auch dorthin wird es Helen noch verschlagen, vollgepackt mit Survival-Ausrüstung...
Manchmal scheinen einem die Eigenarten des Katers allzu menschlich, doch wer selber eine exzentrische Katze hat, wird weise mit dem Kopf nicken. Helen Brown lehrt uns, dass auch aus der tiefsten Dunkelheit ein Funken der Hoffnung erstrahlen kann. Mit Kraft und Herz bewältigt sie ihre Krankheit, schafft es sogar noch ihre expandierende Familie zu managen. Erstaunlich und bewegend, humorvoll und nachdenklich stimmend. Ein wunderbares Buch, dass zeigt, dass man den Liebsten einfach mal vertrauen muss und sie ihren Weg gehen lassen soll. Einfach mal an sich selber denken und den Dingen ihren Lauf lassen. Letztendlich findet auch Lydia ihren Weg. Und sogar der Kater ruhig gestellt. Das Leben ist ein Füllhorn der Möglichkeiten, Helen und ihre Katzen sind der Beweis dafür.