Zu viel Probleme, zu wenig "Miau"

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melange Avatar

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Zum Inhalt: Helen Brown schreibt die mit dem autobiographischen Roman "Cleo" begonnene Familiengeschichte weiter.

Zum Cover: Herziges Kätzchen auf Bett vor Buddha-Statue. Wenigstens hier spiegelt sich der Inhalt des Buches teilweise wieder. Es geht mehr um die buddhistische Selbstfindung der Tochter Lydia als um den titelgebenden Kater Jonah.

Mein Eindruck: Frau mit Brustkrebs, Tochter in Meditation, Familienleben mit großen und kleinen Problemen - so hätten viele Titel lauten können, die meiner Meinung nach passender für den Text zwischen den Buchdeckeln gewesen wären, - und alle überhaupt kein Interesse bei mir geweckt hätten. So las ich eine Geschichte, bei der der Kater erst nach einem Drittel der Seiten auftaucht. Dann spielt er mit Bändchen, setzt überall Duftmarken, bis die Pharmaindustrie Einhalt gebietet und schmust ab und an mit kranken Familienmitgliedern. Jede mir bekannte Katze handelt (glücklicherweise abgesehen von der Reviermarkierung) ähnlich und mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, warum um Frau Brown und ihre Familie ein dermaßener Hype entstanden ist. Ich für meinen Teil bin ent- und fühle mich von dem Klappentext getäuscht: Mit oder ohne Kater im Haus hätten die Konflikte stattgefunden und wäre der Krebs ausgebrochen. Auch den gepriesenen Humor musste man suchen, zum größten Teil herrschte Selbstmitleid und Unverständnis mit dem Lebensweg der Tochter vor. Obwohl ich das alles als glaubwürdig, authentisch und gut geschrieben empfand und das angesprochene Selbstmitleid und Unverständnis vollkommen nachvollziehen konnte, hat mir nur der Teil in Sri Lanka wirklich gut gefallen. Da war Humor, da waren Farben, da war Freude .... aber kein Kater!

Fazit: Zu wenig Spaß auf vier Pfoten, zu viele Probleme bei den Zweibeinern

2 Sterne