Wieder ein Mord im Sauerland

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boris g. Avatar

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Mord im Sauerland. Eigentlich wollte Kommissarin Anne Kirsch ihren Urlaub mit Freund Stefan auf Mauritius genießen, doch Stefan hat es sich anders überlegt. Ziemlich anders, denn er hat sie wegen einer anderen verlassen. Da kommt der Mord an einem biederen Einwohner des idyllischen Dorfes Bontkirchen sehr gelegen, Liebeskummer zu verdrängen und sich der Arbeit zu widmen. Gemeinsam mit ihrem väterlichen Kollegen Thorsten wird sie ihren ersten Fall bestimmt bravourös meistern.
Wieder ein Landkrimi, diesmal im Sauerland.
Es ist immer ein wenig irritierend, wenn Menschen glauben, jeder kann Bücher schreiben. Egal ob pensionierter Lehrer, Anwalt oder Arzt, oder wie in diesem Fall Finanzwirtin. Wunderbarerweise scheint in diesem Fall die Übung einigermaßen gelungen zu sein, zumindest sprachlich. Inhaltlich lässt sich nach dieser Leseprobe noch nicht sehr viel sagen, außer, dass es nicht sehr glaubwürdig ist, dass unsere Heldin Anna genau dann, wenn ihr Freund ihr den Laufpass gibt, zu ihrer Mutter geht, die sehnsüchtig auf Hochzeit und Enkelkinder wartet, und eben nicht um mit einer empathischen Mutter über das Liebes-Aus zu reden, sondern um sich angesichts des mütterlichen Hochzeitskleid zu quälen.
Auch die Erklärungen des Spusi-Mannes klingen etwas hölzern, zu deutlich wird es, dass es sich hier nicht um einen authentischen Dialog unter Kollegen handelt, sondern um den ehrbaren Versuch, dem Leser Informationen zu liefern.
Nichtsdestotrotz darf man neugierig sein, wohin die Reise geht (natürlich, ins Sauerland!). Kein großer literarischer Wurf, aber "Katz und Mord" verspricht leichte Krimiunterhaltung für Freunde des sanften Landkrimis.