Ein Sauerlandkrimi, der nicht sauer macht!

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jule1 Avatar

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Mareike Albrecht hat ihren ersten Krimi geschrieben und darauf kann sie stolz sein.
Erzählt wird auf zwei Ebenen, einmal der Todesfall zweier Menschen in einem kleinen Ort im Sauerland, bei dem der eine Tod zunächst nicht als Mord deklariert wird, der zweite jedoch sofort.
Die zweite Ebene ist die Geschichte zwischen Anne Kirsch und Thorsten Seidel, zwei Kommissaren, die aus Dortmund kommen und die eine tiefe Freundschaft verbindet.
Anne Kirsch wird von ihrem Freund wegen einer Jüngeren verlassen, sagt deshalb den Urlaub ab, möchte an der Aufklärung des Falles teilhaben, damit sie sich ablenken kann, wird aber wegen ihres verstauchten Fußes beurlaubt. Was tut sie? Sie ermittelt verdeckt und auf eigene Faust selbst und wird dabei von ihrem Kollegen Thorsten gedeckt.
Jäger sind ja immer wieder gerne in der Kritik, so auch hier. Unter der Jägerschaft des Ortes wird der Täter vermutet, das Opfer wurde durch einen Gewehrschuss getötet. Auch der Leser ist geneigt, den Indizien zu trauen. So liest man über viele Seiten gespannt, was passiert, man lernt die einzelnen Personen kennen, den Ort, die Probleme des Miteinanders usw. Gefühlt sind mehr als 2/3 des Buches ein relativ entspanntes Lesevergnügen, bis dann plötzlich die ganze Sache kippt und richtig spannend wird. Auf den Täter kommt man als Leser gar nicht, nicht einmal ansatzweise.
Diese Spannung erzeugt Mareike Albrecht ganz wunderbar und deshalb würde ich diesen Krimi jedem empfehlen, der gerne Krimis liest, die aber nicht bis zum körperlichen Unwohlsein brutal sind.