Katz und Mord - Kann das zusammen passen?

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laura l. Avatar

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Die Autorin Mareike Albracht hat ihren Kindheitstraum verwirklicht und die Liebe zur Heimat und die Leidenschaft für das Schreiben kombiniert.
Ihr erster Krimi „Katz und Mord“ spielt in einem kleinen, verschlafenen Dorf im Sauerland. Maria Redlich findet zuerst die tote Luise Steinmetz in ihrem Haus in Bontkirchen. Alles deutet in erster Linie auf eine Vergiftung hin, da Luise sich eine Pilzpfanne aus selbst gesammelten Champignons zubereitet hat. Komisch wird es allerdings wenige Wochen später als Frau Redlich ihren Nachbarn Jürgen Gruber, am heiligen Sonntag, erschossen in seiner Küche liegen sieht.
Die Dortmunder Kriminalpolizei mit Hauptkommissar Thorsten Seidel als leitenden Ermittler, unterstützt die lokale Polizei in Brilon bei ihren Ermittlungen.
Bei Thorstens Kollegin, Anne Kirsch, überschlagen sich zu Hause die Ereignisse. Anstatt mit ihrem Freund nach Mauritius zu fliegen, verlässt er Anne für eine Jüngere. Beim Joggen verletzt sie sich und zu allem Übel darf sie deshalb auch nicht an den Ermittlungen teilnehmen. Aus Trotz fährt sie kurzerhand nach Bontkirchen, mietet sich bei Thea von der Linde ein Gästezimmer, und ermittelt ohne Absprache auf eigene Faust.

„Katz und Mord“ ist ein leicht verständlich geschriebener Krimi. Durch die nachvollziehbaren Sätze nehmen die Akteure und die Ortschaft schnell Farbe an.
Ich bin gut in das Buch reingekommen allerdings fehlt meines Erachtens dessen Regionalität etwas. Man erfährt wenig über das Sauerland und dessen speziellen Charakter. Die Ansätze sind zu lesen (der Tag an dem Herr Gruber, ein eingeschweißter Jäger, ermordet wird, ist Schützenfest-Montag) aber ein Fremder lernt durch dieses Buch den Charme der Umgebung nicht kennen.
Schnell entdeckt man auch die üblichen Klischees vom Land. Die Ermittlungen führen früher oder später zu aufmüpfigen Jugendlichen, die durch neugierige, mit Kitteln bekleidete Nachbarinnen beobachten werden. Für weiteren Gesprächsstoff sorgt natürlich auch Anne, die „Fremde“ im Dorf, die sich als Bekannte von Herrn Gruber ausgibt.

Im Vergleich zu anderen Regionalkrimis schneidet „Katz und Mord“ mittelmäßig aus.
Durch das ländliche Cover hat man schon eine leise Ahnung auf was man sich einlässt. Es umfasst alle wichtigen Themen dieses Buches.
Der Anfang war für mich flüssig zu lesen, denn man findet sich direkt im Geschehen wieder. Der mittlere Teil war dann etwas langwierig. Ich hatte das Gefühl, die Ermittlungen drehen sich, sowohl bei Thorsten Seidel als auch bei Anne Kirsch, im Kreis. Zum Schluss schafft es Mareike Albracht die Spannung noch mal aufleben zu lassen und gibt dem Krimi ein gebührendes Ende.
Mein Fazit ist also ein schnell zu lesender Krimi, dessen Autorin auf jeden Fall das Potenzial zum Schreiben von Büchern hat. Da auch das Preis-/ Leistungsverhältnis stimmt, würde ich das Buch wieder kaufen.