Sehr gute vier Sterne für ein wirklich vielversprechendes Debüt

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elke seifried Avatar

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Brontkirchen im Sauerland ist ein kleines Nest in dem jeder den anderen kennt. Maria Redlich sorgt auch am Sonntag für einen sauberen Bürgersteig und da fällt ihr natürlich sofort auf, dass die teure Haustürbeleuchtung beim Nachbarn noch brennt und die Rollläden noch zu sind. Und das obwohl schon bald Zeit für den Gottesdienst ist, da muss etwas faul sein! Sie hat mit ihrer Vermutung Recht, schon wenig später findet sie den toten Jürgen Gruber in seiner verwüsteten Wohnung. Zum Mordfall wird Hauptkommissar Thorsten Seidel gerufen, der sich schon wundert, warum er schon wieder in dem kleinen Nest ermitteln soll, neulich erst ist eine Pilzsammlerin an einer Vergiftung gestorben. Seiner Kollegin Anne Kirsch, die eigentlich mit ihrem Freund im Urlaub sein sollte, wird es nachdem sie dieser verlassen hat und sie zudem noch nach einem Joggingunfall dienstunfähig ist, zuhause langweilig. Sie beschließt zur Ablenkung ebenfalls nach Brontkirchen zu reisen und dort undercover zu ermitteln. Sie quartiert sich in der Pension einer älteren Dame ein, die obendrein noch sehr gesprächig ist. Wird es ihr gelingen dem Mörder von Jürgen Gruber auf die Spur zu kommen, eventuell sogar einen Zusammenhang mit der tödlichen Pilzvergiftung herzustellen und vor allem was wird ihr Kollege Thorsten Seidel zu ihrem unerlaubten Einsatz sagen?

Ich hatte mit Katz und Mord wirklich gute Unterhaltung. Der Schreibstil der Autorin liest sich locker und flüssig und ich konnte viel schmunzeln. Ich lese super gerne Regionalkrimis, weil mir eben auch Dorftratsch und eigenwillige Charaktere gut gefallen, davon bekommt man hier einiges geboten. Richtig gut gefallen hat mir auch, dass es mit einem schnellen Leichenfund sofort spannend los geht. Auch wenn die Spannung nicht über den gesamten Krimi so hoch gehalten werden konnte, besonders als man erst einmal alle Charaktere und deren Beziehungen vorgestellt bekommt, war ich gefesselt und spätestens ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Spiel mit den unterschiedlichen Handlungssträngen ist Mareike Albracht gut gelungen. Die Auflösung konnte sogar mit einigen Überraschungen aufwarten.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und so konnte ich mich gut in die einzelnen Personen hineindenken. Anne war mir von Anfang an sympathisch, Thorsten Seidel blieb für mich aber eher unnahbarer. Es wird toll beschrieben, um welchen Unsympath und Quertreiber es sich beim ermordeten Jürgen Gruber gehandelt haben muss. Die Nebendarsteller sind originell ausgewählt, so wie es eben in einem kleinen Dorf wirklich sein könnte. Mein Tierherz hat höher schlagen lassen, dass die Katz vom Titel auch eine nicht unbedeutende Rolle spielen durfte.

Wer einen Krimi sucht, der von Anfang bis Ende mit Hochspannung aufwarten kann und sich nicht mit Privatem und Dorftratsch gut unterhalten fühlt, wird hier eher danebenliegen. Ich kann mich schon dafür begeistern und wenn es für mich keinen kleinen Durchhänger in Sachen Humor und Spannung gegeben hätte, hätte ich bestimmt auch 5 Sterne vergeben, meine Entscheidung war wirklich knapp.

Auf jeden Fall ein sehr vielversprechendes Debüt, das mich auf Folgebände hoffen lässt.