"Roadtrip" der Gefühle

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kissgirl Avatar

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Der Roman hat mich etwas ratlos zurückgelassen.
Bei "Katzen, die wir auf unserem Weg trafen" von Nadia Mikail soll es sich lt. Klappentext um einen Roadtrip durch Malaysia handeln, mit dem Zweck die verschollene Tochter/Schwester zu finden. Ausgelöst durch die nahende Apokalypse - ein Meteorit wird in einigen Monaten die Erde zerstören - machen sich Aisha und ihre Mutter gemeinsam mit Aishas Freund und dessen Eltern auf die Suche, begleitet von Flohsack, einem Straßenkater, der ihnen kurz vorher zugelaufen ist.
Der Roadtrip ist aber tatsächlich nur ein kleiner Teil der Geschichte, zuminderst der physische, Flohsack die einzige Katze die vorkommt und auch keine wirkliche Rolle spielt.
Letztendlich geht es in der Geschichte um Verluste, die nicht verarbeitet wurden, um unterdrückte Gefühle und zwischenmenschliche Sprachlosigkeit. Dadurch entstanden Wunden, die nie richtig verheilt sind.
Die Geschichte mäandert permanent von der Gegenwart in die Vergangenheit und in eine imaginäre Zukunft. Vor allem Aishas Gedanken und Gefühle wiederholen sich häufig, die Geschichte plätschert ohne jeglichen Spannungsbogen dahin, das Ende bleibt offen.
Das dies ein Jugendroman ab 12 Jahren sein soll kann ich nicht nachvollziehen, dafür ist meiner Meinung nach das Thema zu schwermütig und komplex.
Highlight des Buches waren für mich die hübschen Zeichnungen von Nate Ng.