Unlicht

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sago Avatar

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"Sie dachte an Feuer und Rauch, an Wellen und daran, wie die Erde zerbarst und sich verzweifelt bewegte. Sie dachte über Unlicht nach. Sie war wütend, so, so wütend."

Der 17jährigen Aisha und ihrem Freund Walter bleiben weniger als ein Jahr bis zum Ende der Welt. Dann wird ein Meteorit die Erde treffen. Doch selbst angesichts dieser drohenden Apokalypse stehen für Menschen ihre privaten Tragödien im Vordergrund, vielleicht umso drängender. Vor Jahren hat Aishas ältere Schwester June die Familie spurlos verlassen. Kann es noch ein Wiedersehen geben?

Durch den Titel spielt das Buch unwillkürlich mit den Erwartungen von Katzenfreunden, dass man hier auf einige Katzenpersönlichkeiten treffen wird. Vor jedem Kapitel präsentiert sich auch eine hübsche Zeichnung von Flohsack, dem Streunerkater, der Aisha und ihre Mitreisenden auf der Suche nach June begleitet. Diese Bilder finden sich auch in der hinteren Innenklappe, was wirklich sehr hübsch gestaltet ist. Leider bleibt Flohsack aber die einzige Katze und spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Der Roman konzentriert sich auf Aisha und ihre Familie, die zahlreiche Verluste zu verkraften hat sowie auf ihre wirklich sehr schön geschilderte Beziehung zu dem freundlichen Walter. Und darauf, wie man mit dem Wissen leben soll, dass alle Hoffnungen und Träume bald zu einem absoluten Ende kommen werden. Dass die Geschichte in Malaysia spielt, fällt manchmal verblüffenderweise kaum auf. Angesichts so bedrückender Themen bleibt auf gut 200 Seiten wenig Zeit für Atmosphäre.

Dennoch hat die Autorin eine berührende Geschichte geschaffen und trotz der mangelnden Zukunftsaussichten ein gelungenes Ende.