Lesevergnügen mit Suchtgefahr

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merleredbird Avatar

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Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Der dritte Band der Keeper of the Lost Cities Reihe, “Das Feuer”, war wieder ein riesiges Lesevergnügen. Ich habe die knapp 600 Seiten in unter 48 Stunden weggesuchtet.

Am zweiten Band habe ich ja kritisiert, dass Sophie immer weitere Superkräfte entdeckt, und extrem oft beim Arzt landet – und ich hoffe, dass es im dritten Band weniger von beidem gibt. Meine Bitten wurden erhört. Langsam scheint Sophies Superkräfte-Repertoire vollständig zu sein, und sie war wieder oft im Krankenzimmer, aber nicht mehr ganz so oft wie in den ersten Bänden (Wenn sie sich allerdings weiter so fleißig ihre Wimpern ausreißt, wird sie bald doch wieder öfters im Krankenzimmer sein, denn Wimpern sind ja nicht zum Spaß da sondern schützen unsere Augen, und die gute Sophie hat wahrscheinlich bald keine Wimpern mehr).

Ein wiederkehrendes Thema der Reihe ist natürlich die Organisation Black Swan, und wie in jedem Band erhalten wir nur extrem wenig neue Informationen über die Personen und Motive hinter Black Swan. Das Mysterium wird sich wahrscheinlich noch eine Weile hinziehen, aber ich finde das Tempo okay. Es gibt ja auch in jedem Band ein an sich abgeschlossenes Abenteuer, und ein übergeordneter Handlungsstrang wie Black Swan gibt der Geschichte einen Rahmen.

Mehr erfahren tun wir stattdessen weiterhin über Jolie (die verstorbene Tochter von Sophies elfischen Adoptiveltern). Ich bin mir immer noch sicher, dass Jolie eine extrem große Rolle im übergeordneten Handlungsstrang spielt. Und ich mochte es, dass man im Verlauf der drei Bände sehen kann, wie Grady und Edaline den Tod ihrer Tochter verarbeiten, und sich auch Sophie öffnen, und z.B. Jolies abgehangenes und verschlossenes Zimmer Stück für Stück öffnen und einen neuen Sinn zuweisen.

Was passiert sonst noch wichtiges? Biana manifestiert endlich eine Fähigkeit, und auch Dex‘ Fähigkeit – die wir Leser*innen ja schon kennen – gelangt an die Öffentlichkeit. Außerdem spielen die Oger bzw. Oger-Technologien eine wichtige Rolle in diesem Band. Mehr sage ich dazu auch nicht; ich fand es aber spannend, auch mehr über eine weitere Spezies zu lernen.
Und das Buch heißt nicht umsonst „Das Feuer“ bzw. im englischen „Everblaze“…

Der dritte Band der Reihe konnte mich komplett begeistern, und ich habe Sophie und ihre Freunde alle ins Herz geschlossen. Ich freue mich auf die weiteren Bände und gebe 4,5 Sterne (aufgerundet auf 5).